Die Seligpreisungen gehören zu den schönsten Texten der Heiligen Schrift – und doch sind sie für unser Denken und Empfinden nur schwer verdaulich. Die Seligpreisungen gehören zu den schönsten Texten der Heiligen Schrift – und doch sind sie für unser Denken und Empfinden nur schwer verdaulich.  

Radioakademie: Papst Franziskus zu den Seligpreisungen Jesu (2)

Die Seligpreisungen sind die Worte Jesu, die am Anfang der Bergpredigt des Matthäus-Evangeliums stehen. Darin preist Jesus Menschen selig, die nach unseren irdischen Maßstäben „zu kurz gekommen“ sind.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Im ersten Teil unserer Radioakademie haben wir ja bereits festgestellt, dass es nicht leicht ist, mit dem umzugehen, was uns Jesus in der Bergpredigt sagt. Die Seligpreisungen hinterfragen unser Verhalten, sind wie ein Stachel im Fleisch, wenn wir meinen, sie seien unrealistisch, würden die Menschen nur vertrösten und ihre Probleme ins Jenseits verdrängen.

Im zweiten Teil unserer April-Radioakademie werden wir sehen, wie Papst Franziskus die dritte und vierte Seligpreisung auslegt.

Zum Nachhören

Doch hören wir, was uns Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz am 19. Februar 2020 dazu sagt:

Der Sanftmütige ist kein Feigling, kein »Schwächling«, der eine moralische Ausflucht findet, um sich aus den Problemen herauszuhalten. Ganz im Gegenteil! ... Der Sanftmütige ist kein nachgiebiger Mensch, sondern der Jünger Christi, der seinen Frieden verteidigt, seine Beziehung zu Gott, seine Gaben, die Gaben Gottes, indem er die Barmherzigkeit, die Brüderlichkeit, das Vertrauen, die Hoffnung schützt. Denn die sanftmütigen Menschen sind barmherzige, brüderliche, vertrauensvolle, hoffnungsvolle Menschen.

„Ein Augenblick der Wut kann viele Dinge zerstören“

Hier müssen wir auch die Sünde des Zorns erwähnen: eine gewaltsame Gemütsregung, deren Impuls wir alle kennen. Wer wird nicht manchmal zornig? Alle. Wir müssen die Seligpreisung umkehren und uns eine Frage stellen: Wie viele Dinge haben wir durch den Zorn zerstört? Wie viele Dinge haben wir verloren? Ein Augenblick der Wut kann viele Dinge zerstören; man verliert die Kontrolle und überblickt nicht, was wirklich wichtig ist. Und man kann die Beziehung zu einem Bruder zerstören, manchmal ohne eine Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Aus Zorn sprechen viele Brüder nicht mehr miteinander, entfernen sich voneinander. Er ist das Gegenteil der Sanftmut. Die Sanftmut vereint, der Zorn trennt.

Wie immer können Sie die Radioakademie bei uns auf CD bestellen. Eine E-Mail an cd@radiovatikan.de genügt. Wir senden Ihnen die CD gerne gegen einen freiwilligen Unkostenbeitrag zu – oder bieten Ihnen auf Wunsch auch eine Möglichkeit zum Downloaden.

(vatican news)

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

18. April 2021, 08:00