Parolin in seinem Konferenzbeitrag Parolin in seinem Konferenzbeitrag 

Ein „Shalom“ aus dem Vatikan

Antisemitismus ist mit dem Christentum nicht zu vereinbaren: Das hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Donnerstagabend bekräftigt.

Die Nummer Zwei des Vatikans nahm an einer virtuellen Konferenz gegen Antisemitismus mit dem Titel „Nie wieder“ teil, die von der US-Botschaft beim Heiligen Stuhl organisiert wurde. Dabei bekräftigte er mit einem Zitat von Papst Franziskus, jede Form von Antisemitismus sei „eine Leugnung unserer christlichen Ursprünge“. Die klare Zurückweisung von Rassismus in der neuen Enzyklika Fratelli tutti des Papstes gelte auch für den Antisemitismus, so Parolin.

Der Kardinal bezog sich in seiner Schlussrede der Konferenz auf ein erst kürzlich bekanntgewordenes Dokument. Darin schreibt der Kardinalstaatssekretär von Papst Benedikt XV. während des Ersten Weltkriegs auf eine Anfrage des Amerikanischen Jüdischen Komitees, die Menschenrechte müssten „eingehalten und respektiert werden, auch was die Kinder Israels betrifft“. Das Amerikanische Jüdische Komitee habe auf diese Erklärung überschwänglich reagiert, erwähnte Parolin.

Die Erinnerung ist der Schlüssel...

Um Antisemitismus zu überwinden, dürfe das historische Gedächtnis nicht verstummen. „Die Erinnerung ist der Schlüssel, um in die Zukunft zu gehen; es ist unsere Verantwortung, sie auf würdige Weise den jungen Generationen zu übermitteln.“ Für die Bekämpfung von Antisemitismus spiele namentlich der interreligiöse Dialog eine unverzichtbare Rolle.

„Ich hoffe, dass Christen und Juden in der Geschwisterlichkeit, sozialen Freundschaft und im Dialog immer mehr wachsen“, so der Kardinalstaatssekretär. Je mehr dieses Wachstum gelinge, umso weniger Raum werde es für Antisemitismus geben, sagte Parolin – und beendete seine Rede mit dem jüdischen Friedensgruß „Shalom“.

(vatican news – sk)

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20. November 2020, 12:09