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Vatikan: Erfolg für Online-Ausgabe des Osservatore Romano

Die seit rund einem Monat online erscheinende Vatikan-Zeitung „Osservatore Romano“ wird laut dem Chefredakteur gut genutzt. „Wir sehen höhere Zugriffszahlen“, sagte Andrea Monda im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ am Dienstag. In einer historischen Entscheidung wurde die Printausgabe wegen der Corona-Pandemie im März vorübergehend eingestellt. Lediglich zehn Exemplare des „Osservatore“ werden ausgedruckt, unter anderem für Papst Franziskus, den emeritierten Papst Benedikt XVI. und einige hohe Kurienbeamte.

Das PDF-Dokument gebe es laut Monda auf der Homepage www.osservatore-romano.de. „Unsere Präsenz in den sozialen Netzwerken wollten wir ohnehin ausbauen, aber das lief eher nebenher. Die aktuelle Situation hat das beschleunigt“, sagte der Direktor der Zeitung. Zudem wurde ein Newsletter gestartet.

Die Leser reagieren den Worten des Chefredakteurs zufolge „zum Teil sehr emotional“. Es gebe auch Beschwerden. „Man muss bedenken, dass unsere Leser ein gewisses Alter haben, wie ja bei vielen Zeitungen. Manchen verschafft das Digitale etwas Unbehagen“, so Monda.

Die 1861 begründete Zeitung erschien ihm zufolge lediglich zwei Mal nicht. 1870 habe es eine Woche lang keine Ausgabe gegeben, während der Einigung Italiens, als königliche Truppen Rom eroberten und der Papst vertrieben wurde. „Das zweite Mal war 1919, damals wurde der 'Osservatore' noch nicht innerhalb des Vatikan gedruckt. Da gab es einen monatelangen Streik der Druckereien“, sagte Monda. Dahingegen erschien die Zeitung selbst die beiden Weltkriege hindurch ohne Unterbrechung.

(kna - cs)

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21. April 2020, 10:17