Erzbischof Gallagher (li) mit dem US-amerikanischen Außenminister Mike Pompeo (re) auf der Tagung im Vatikan Erzbischof Gallagher (li) mit dem US-amerikanischen Außenminister Mike Pompeo (re) auf der Tagung im Vatikan 

Erzbischof Gallagher: Für humanitäre Hilfe ohne Ideologie

Der Päpstliche „Außenminister“ hat sich für ein internationales Netzwerk im Zeichen der Religionsfreiheit ausgesprochen. Bei einer Tagung über Religionsfreiheit und humanitäre Hilfe am Mittwoch im Vatikan äußerte er zudem Kritik an der Einflussnahme von Regierungen auf Hilfswerke.

Für den Schutz für Religions- und Gewissensfreiheit sei eine Zusammenarbeit von Politik, Religion und Zivilgesellschaft notwendig, unterstrich Erzbischof Paul Richard Gallagher. Zudem gelte es ein „internationales Netzwerk von Religionsführern und Menschen guten Willens“ zu entwickeln, das „Toleranz, Geschwisterlichkeit und einen gesunden Pluralismus“ fördern könne.

Keine Bürger zweiter Klasse

Als positives Beispiel interreligiöser Verständigung nannte der Erzbischof in diesem Kontext die „Erklärung zur Geschwisterlichkeit unter den Menschen“, das Papst Franziskus und der Großscheich der Kairoer al-Azhar-Universität, Ahmed al-Tayyeb, im Februar in den Vereinigten Arabischen Emiraten unterzeichneten. Das Dokument lege einen besonderen Schwerpunkt auf die Staatsbürgerschaft als Garantie der Gleichwertigkeit aller Menschen: Niemand dürfe aufgrund seiner Religion als Bürger zweiter Klasse behandelt werden. 

Keine ideologisch vergebenen Hilfsgelder 

Gallagher äußerte sich weiter zur Vergabe staatlicher Gelder an kirchliche Hilfsorganisationen. Bisweilen seien Regierungsfinanzierungen „von ideologischen Überlegungen bestimmt“, die nicht immer mit religiösen Prinzipien und Überzeugungen vereinbar seien, kritisierte er. Katholische Hilfswerke und Organisationen machten „keinen Unterschied, was die religiöse oder ethnische Identität der Hilfsbedürftigen angeht und versuchen immer, denen, die besonders verletzlich sind und größte Hilfe brauchen, Priorität einzuräumen“, fügte er an.

Die Ursachen humanitärer Krisen bekämpfen

Grundsätzlich unterstrich der Erzbischof, dass die Ursachen bekämpft werden müssten, um humanitäre Krisen zu beenden: „wie etwa schreckliche Kriege, Verfolgungen, Verletzungen von Menschenrechten, politische oder soziale Ungleichheit, extreme Armut, Folgen des Klimawandels und so fort.“ Gallagher rief in seiner Rede weiter zum Kampf gegen Menschenhandel auf. Dieser ist Papst Franziskus ein großes Anliegen. Der Vatikan hat dazu zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht.

An der Tagung „Pathways to Achieving Human Dignity: Partnering with Faith-Based Organizations” nahm der US-amerikanische Außenminister Mike Pompeo teil. das Symposium wurde vom vatikanischen Staatssekretariat gemeinsam mit der amerikanischen Botschaft beim Heiligen Stuhl ausgerichtet.

(vn – pr)
 

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03. Oktober 2019, 09:02