Der emeritierte Bischof von Prag, Henryk Hoser Der emeritierte Bischof von Prag, Henryk Hoser 

Erzbischof Hoser: In Medjugorje steht Christus im Zentrum

Die Frömmigkeit der Gläubigen in Medjugorje entspricht den Vorgaben des II. vatikanischen Konzils. Diese Feststellung des Apostolischen Visitators mit Spezialbefugnissen, Erzbischof Hendryk Hoser, wird viele Marienpilger bestärken. Er äußerte sich bei seiner ersten Predigt an dem Marienwallfahrtsort an diesem Sonntag.

Papst Franziskus hatte den polnischen Erzbischof am vergangenen 31. Mai zum Apostolischen Administrator an dem Ort bestimmt, an dem seit Jahren um vorgebliche Marienerscheinungen gestritten wird. Bislang werden diese durch die katholische Kirche nicht anerkannt, nichtsdestotrotz hat sich der kleine Ort in Bosnien-Herzegowina zu einem Pilgermagneten entwickelt. An der Messe nahm neben zahlreichen Pilgern und Geistlichen aus der Region auch der Apostolische Nuntius in Bosnien-Herzegowina, Erzbischof Luigi Pezzuto, teil.

 

Volksfrömmigkeit im Zentrum

 

An diesem Ort, so unterstrich Erzbischof Hoser in seiner Predigt, habe die Volksfrömmigkeit Christus zum Zentrum. Die zentrale Frage, die man sich stellen müsse, sei es, warum so viele Menschen den Weg nach Medjugorie suchten. „Die Antwort, die sich aufdrängt, ist die folgende: sie kommen, um jemanden zu treffen: um Gott zu treffen, um Christus zu treffen, um seine Mutter zu treffen. Und dann, um die Straße zu entdecken, die zum Glück führt, im Haus des Vaters und der Mutter zu leben,“ betonte der Visitator, der nach dem Wunsch des Papstes den Pilgern und ihren Seelsorgern Stabilität und Anleitung in Medjugorje geben solle.

Es sei der „marianische Weg“, den viele Pilger als den sichersten Weg zu diesem Glück identifiziert hätten, so der Erzbischof weiter. Es handele sich bei der Marienverehrung jedoch „wirklich um einen Kult, der Christus zum Zentrum hat, da er – wie Paul VI. sagte - von Christus seinen Ursprung und seine Wirksamkeit hat, in Christus seinen vollkommenen Ausdruck findet und durch Christus im Heiligen Geiste zum Vater führt.“

Im Übrigen habe das II. Vatikanische Konzil „mit Kraft betont“, wie „die verschiedenen Formen der Verehrung der Gottesmutter, die die Kirche im Rahmen der gesunden und rechtgläubigen Lehre gutgeheißen hat, sich in harmonischer Unterordnung unter die Christusverehrung entfalten und um ihn kreisen wie um ihren natürlichen und notwendigen Mittelpunkt“, so der Erzbischof weiter.

 

Massives Aufsuchen des Bußsakraments

 

„Dergestalt ist die Marienverehrung in Medjugorie: im Mittelpunkt die heilige Messe, die Verehrung des Allerheiligsten, ein massives Aufsuchen des Bußsakraments begleitet von anderen Formen der Andacht wie dem Rosenkranz und dem Kreuzweg, die dazu beitragen, dass die Steine des Weges, die erst rau waren, abgeschliffen werden.“

Medjugorje biete Raum für die göttliche Gnade durch die Fürsprache der Gottesmutter, die an diesem Ort als „Königin des Friedens“ verehrt werde. Und es sei wohl wahr, so der Apostolische Visitator weiter, „dass die Welt Frieden dringend nötig hat: den Frieden im Herzen eines jeden Einzelnen, den Frieden in der Familie, den sozialen Frieden und den internationalen Frieden, so sehr erseht durch alle und insbesondere durch die Einwohner dieses Landes, die so sehr durch den Balkankrieg geprüft sind.“

Den Frieden fördern bedeute, eine Zivilisation auf Liebe, Gemeinschaft, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit und schließlich Frieden und Freiheit aufzubauen. Dabei möge die Gottesmutter, die Mutter aller, helfen, so die abschließende Bitte des Erzbischofs in seiner Predigt.

(vatican news - cs)

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23. Juli 2018, 14:42