Bei einer Papstmesse mit Priesterweihen (Archivbild) Bei einer Papstmesse mit Priesterweihen (Archivbild)  (ANSA)

Papst: Priester sein ist „eine Baustelle“

Papst Franziskus hat angehende Priester zu lebenslangem Lernen ermuntert und sie dazu ermutigt, Neuerungen in der Priesterausbildung als Chance zu begreifen. „Die Priesterausbildung ist eine Baustelle“, gab er Seminaristen aus Neapel mit auf den Weg, die ihn an diesem Freitag im Vatikan besuchten.

Auf die „komplexe Realität von heute“ könne die Kirche „keine monolithischen und vorgefertigten Antworten“ geben, unterstricht der Papst in seiner vorbereiteten Rede, die er nicht vortrug, sondern als Text überreichte. Es gehe darum „das Wesentliche zu verkünden, nämlich die Barmherzigkeit Gottes, und sie durch Nähe, Väterlichkeit, Sanftmut und die Verfeinerung der Kunst der Unterscheidung zu manifestieren“, führte er aus. Die Hauptaufgabe der „Baustelle Kirche“, so der Papst, bestehe darin, „in der Gesellschaft des auferstandenen Gekreuzigten zu wandeln und den Menschen die Schönheit seines Evangeliums zu vermitteln“.

Lebenslanges Lernen

Priester zu werden, sei dementsprechend nie abgeschlossen, betonte Franziskus: „Erinnern wir uns daran, dass die Ausbildung nie endet, sondern ein Leben lang dauert, und dass man, wenn man aufhört, nicht dort bleibt, wo man war, sondern zurückgeht“. Auch die Priesterausbildung sei „eine Baustelle“, formulierte Franziskus, der die Männer zum Studium und Gebet, aber auch zur Selbsterforschung und zur Arbeit an der eigenen Persönlichkeit aufrief: „Arbeiten Sie an der affektiven und menschlichen Reife. Ohne sie kommen Sie nicht weiter!“

Reformen als Gnade auffassen

Der Papst ging dann auf Neuerungen in der Priesterausbildung ein, die auf den Ausbau pastoraler und missionarischer Kompetenzen und eine bessere menschliche Reife der Seminaristen zielen. „Es ist gut, diese Neuerungen zu begrüßen und zu prüfen, sie als Gelegenheit zur Gnade und zum Dienst zu erleben und Gottes Gegenwart in ihnen zu erkennen“, ermutigte er seine Zuhörer, die vom Erzbischof von Neapel, Domenico Battaglia, und Ausbildern des Seminars begleitet wurden.

Anlass der Papstaudienz war der 90. Jahrestag der Einweihung des Priesterseminars von Neapel „Alessio Ascalesi“. Rund 120 Seminaristen waren bei der Begegnung mit Franziskus anwesend.

(vatican news – pr)

 

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16. Februar 2024, 12:40