Teilnehmerinnen am Generalkapitel der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau beim Papst Teilnehmerinnen am Generalkapitel der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau beim Papst  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst lobt selige deutsche Ordensgründerin Theresia Gerhardinger

Papst Franziskus hat an diesem Montag die Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau empfangen und dabei ihre Ordensgründerin, die selige Theresia Gerhardinger, gewürdigt. Theresia von Jesus, so der Ordensname der Seligen, habe im 19. Jahrhundert den Mut gehabt, neue Wege zu gehen.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Mit der von ihr gegründeten Kongregation verschrieb sich Theresia Gerhardinger ganz der Bildung junger Menschen. „Ihre Pädagogik wollte ganzheitlich sein“, hob Franziskus hervor: „Neben der intellektuellen Unterweisung umfasste sie auch die Pflege des Geistes und die Ausbildung mitfühlender, verantwortungsbewusster und christuszentrierter Menschen, d. h. die Ausbildung des Herzens, um Mitgefühl zu haben.“

„Die Armut ist die Verankerung des geweihten Lebens“

Besonders ging der Papst auf die Verpflichtung zur Armut ein, die die selige Theresia Gerhardinger ihrer Kongregation in besonderer Weise verordnete. „Ohne wahre Armut gibt es kein Ordensleben“, erklärte Franziskus, selbst Ordensmann. „Die Armut ist die Verankerung des geweihten Lebens. Und sie ist nicht nur eine Tugend, nein: sie ist der Wächter. Vergessen Sie das nicht. Dieses feste Fundament hat es den Schulschwestern Unserer Lieben Frau ermöglicht, in die ganze Welt zu gehen und das Evangelium zu bezeugen, indem sie Christus durch ihre Anwesenheit sichtbar machen, voller Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe.“

„Ich bitte Sie, für mich zu beten, denn ich brauche das.“

Die Frauenkongregation ist derzeit zu ihrem 25. Generalkapitel in Rom versammelt. Dabei wurde Schwester M. Dominica Michalke zur Generaloberin bis 2030 gewählt. Franziskus empfahl den Schwestern, sich immer mehr im Hören aufeinander einzuüben. Er erkundigte sich nach dem Fortgang des Heiligsprechungsverfahrens für die selige Ordensgründerin und bat, alle 1.900 Mitschwestern von ihm zu grüßen und für ihn zu beten – „ich brauche das“.

Hier zum Hören:

Hintergrund

Theresia Gerhardinger, geboren 1797 in Regensburg und gestorben 1879 in München, wurde auf Anregung des späteren Bischofs von Regensburg, Georg Michael Wittmann, zur Lehrerin ausgebildet. Mit nur 15 Jahren als Lehrerin eingesetzt, erkannte sie, wie unzureichend die Ausbildung besonders der ärmeren Mädchen war. Unter Wittmanns Führung gründete sie 1833 mit zwei Gefährtinnen die Kongregation der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau, die in Deutschland auch unter der Bezeichnung Gerhardinger-Schwestern bekannt ist.

Die Kongregation verbreitete sich mit zahlreichen Schulgründungen bis in die USA. 1985 sprach Johannes Paul II. die Ordensgründerin selig.

(vatican news – gs)

 

 

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13. November 2023, 11:37