Franziskus bei der Audienz für das Royal Institute for Inter-Faith Studies Franziskus bei der Audienz für das Royal Institute for Inter-Faith Studies   (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst Franziskus betont gemeinsame Werte mit Muslimen

Papst Franziskus drückt beim Dialog mit dem Islam weiter aufs Tempo. Bei einer Audienz an diesem Donnerstag äußerte er, zwar müsse es beim katholisch-islamischen Dialog auch um die „Divergenzen“ gehen.

Doch wichtiger sei es, sich auf die „Konvergenzen“ zu konzentrieren, „also auf das, was uns verbindet, sowohl auf der religiös-spirituellen als auch auf der ethisch-moralischen Ebene“. Das sagte Franziskus zu den Teilnehmern des Dialogs zwischen dem Vatikan und dem „Königlichen Institut für Glaubensstudien“ aus Jordanien.

„Lassen Sie uns viele gemeinsame Werte betonen, etwa die Anbetung des einen Gottes, das Gebet, das Fasten, die Pilgerfahrt, das Mitgefühl, das Teilen, die Sorge für die Benachteiligten und Leidenden... Wir glauben auch, dass nicht alles mit dem Tod endet, sondern dass es ein anderes, ewiges Leben gibt, in dem wir vor Gott Rechenschaft über unsere Taten ablegen und Belohnung oder Strafe erhalten. Deshalb setzen wir uns gemeinsam für ein gutes Leben ein: ein Leben, das Gott die Ehre gibt und den Menschen, denen wir auf unserer irdischen Pilgerreise begegnen, Freude bereitet.“

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Das Gefühl der Geschwisterlichkeit

Für die Gesprächspartner aus dem Vatikan und der jordanischen Hauptstadt Amman war es schon die sechste Begegnung; ihr Dialog war kurz nach der Regensburger Rede von Benedikt XVI. 2011 aus der Taufe gehoben worden. Franziskus selbst hat 2019 in Abu Dhabi zusammen mit dem Sunnitenführer Ahmad el-Tayyeb aus Ägypten ein hochrangiges katholisch-islamisches Dokument unterzeichnet.

„In der Tat ist jeder von uns wie das Glied einer langen Kette: Viele Menschen sind uns auf dem schönen und herausfordernden Weg der Begegnung und der Freundschaft vorausgegangen, andere werden uns folgen, wie wir hoffen und beten, um das Gefühl der Geschwisterlichkeit zu bestätigen, das das Fundament der Beziehungen zwischen den Völkern ist.“

Mitgefühl für Erdbeben-Opfer

Franziskus dankte dem jordanischen Königshaus für die Bewahrung und Aufwertung des arabischen christlichen Erbes in Jordanien. So etwas komme nicht nur den christlichen Bürgern von gestern und heute zugute, „sondern schützt und festigt auch dieses Erbe im gesamten Nahen Osten“. Diese Region sei „reich an Ethnien, Religionen, Kulturen, Sprachen und Traditionen“, und es sei wichtig, „jedes Teil dieses schönen Mosaiks zu bewahren“.

„Und ich möchte nicht gehen, ohne noch ein Wort zu sagen: Ich habe den Botschafter getroffen, und er hat mich an das Drama in der Türkei und Nordsyrien erinnert. Unsere Herzen sind mit den vielen Menschen verbunden, die unter diesem schrecklichen Erdbeben gelitten haben. Wir beten für sie und tun unser Bestes, um ihnen zu helfen. Es sind Muslime, Christen, unsere Brüder und Schwestern.“

(vatican news)

 

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04. Mai 2023, 11:08