Angelus mit Papst Franziskus Angelus mit Papst Franziskus 

Franziskus beim Angelus: Wort Gottes immer „wiederkäuen“

Papst Franziskus hat Gläubige dazu eingeladen, immer und immer wieder in die Evangelien einzutauchen, sie zu hören und zu lesen. Das Wort Gottes sei „so nahrhaft, dass es jeden Bereich des Lebens erreichen muss“, und das sei am besten über beständige Wiederholung zu bewerkstelligen, so der Papst beim Angelus.

Gottesliebe und Nächstenliebe als das erste Gebot von allen, darüber spricht das Evangelium von diesem Sonntag (Mk 12,28-34) mit den Worten Jesu. Papst Franziskus setzte beim traditionellen Mittagsgebet auf dem Petersplatz diesmal nicht zu einer inhaltlichen Betrachtung an, sondern sprach darüber, auf welche Weise die Lehren Jesu in die Herzen der Gläubigen eindringen können, um dort Frucht zu tragen. Kernpunkt des Papstes: Eintauchen ins Wort Gottes, oftmaliges Hören, Lesen und Wiederholen. Deshalb habe Markus, der knappste der vier Evangelisten, den Schriftgelehrten fast gleichlautend die Worte Jesu wiederholen lassen, als dieser die Frage nach dem wichtigsten Gebot mit Gottes- und Menschenliebe beantwortete.

Hier der Angelus-Beitrag zum Hören:

„Das Wort des Herrn kann nicht wie irgendeine Nachrichtenmeldung aufgenommen werden: Man muss es wiederholen, sich zu eigen machen und behalten“, so der Papst. Die monastische Tradition verwende den gewagten, dafür sehr konkreten Begriff „ruminare“, also „wiederkäuen“. Denn das Wort Gottes müsse – wie Jesus im Sonntagsevangelium sagt – „das ganze Herz, die ganze Seele, das ganzen Denken und die ganze Kraft umfassen (vgl. V. 30). Es muss in uns nachklingen, widerhallen. Wenn es dieses innere Echo gibt, bedeutet das, dass der Herr im Herzen wohnt.“

„Wenn es dieses innere Echo gibt, bedeutet das, dass der Herr im Herzen wohnt“

Franziskus wiederholte seine Empfehlung, eine Bibel immer griffbereit zu haben, wieder und wieder darin zu lesen und sich daran „zu begeistern“. Nur so könne es gelingen, etwa den Kern des heutigen Evangeliums, das Gebot der Gottes- und der Nächstenliebe, wirklich in sich zu verankern. „Es ist notwendig, dass dieses Gebot, das „große Gebot“, in uns nachklingt, dass wir es verinnerlichen, dass es die Stimme unseres Gewissens wird.“ Der Herr suche nicht so sehr raffinierte Kommentatoren der Schriften, sondern „fügsame Herzen, die sich durch die Annahme seines Wortes innerlich verändern lassen“. Dann könne jeder und jede „zu einer lebenden ,Übersetzung´ des einen Wortes der Liebe, das Gott uns schenkt, werden“.

(vatican news – gs)

 

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31. Oktober 2021, 12:07