Ein Wandgemälde in Bagdad zeigt Papst Franziskus Ein Wandgemälde in Bagdad zeigt Papst Franziskus 

Papst im Irak: „Starkes Zeichen der Hoffnung“

Dass Papst Franziskus seine Reise in den Irak am kommenden Freitag antreten will, wertet der Präsident des Hilfswerks Missio München, Wolfgang Huber, als starkes Zeichen der Hoffnung für das zerrissene Land.

„Die Menschen im Irak haben in den vergangenen Jahren immenses Leid erfahren: Der Irak-Krieg hat das Land zerrissen, die Herrschaft des ‚Islamischen Staates‘ in Teilgebieten hat Spuren der Verwüstung hinterlassen, und von Stabilität und Sicherheit kann auch nach dem Sieg über den IS angesichts von Anschlägen mit Toten und Verletzten keine Rede sein“, so Huber. „Dass Papst Franziskus das Land nun trotz der heiklen Sicherheitslage und Corona bereist, gibt der stetig sinkenden Zahl an Christen neuen Mut.“

Projektpartner von Missio München schreiben im Vorfeld des Papst-Besuchs von Sorgen um die Sicherheit von Papst Franziskus. Die Corona-Pandemie mache zudem Begegnungen mit den einfachen Leuten unmöglich, worüber viele enttäuscht seien. Dennoch hoffen sie, dass der Besuch zu mehr Frieden und Stabilität im Land führt.

Das Hilfswerk Kirche in Not finanziert den Wiederaufbau von zerstörten Kirchen im Irak

Begegnungen mit einfachen Leuten werden leider nicht möglich sein...

Die schwierigen Lebensbedingungen haben in den vergangenen Jahren immer mehr Christen dazu gebracht, ihre Heimat, und damit eine der Ursprungsstätten des Christentums, zu verlassen. Wer bleibt, sieht sich der Unsicherheit durch Anschläge ausgesetzt, der Diskriminierung bei der Arbeitssuche sowie dem Versuch der Islamisierung von Familien: Wenn etwa aus einer gemischt-religiösen Beziehung ein Kind hervorgeht, gilt es automatisch als muslimisch.

Ein Augenmerk der Papstreise läge auch auf dem Miteinander der Religionen. „Wenn der Heilige Vater Nadschaf besucht, das Zentrum der schiitischen Geistlichkeit, ist das in meinen Augen ein historischer Akt, der von großer Bedeutung für den Dialog der Religionen sein kann“, betont missio-Präsident Huber. Mit Groß-Ayatollah Ali al-Sistani treffe er dort auf eine Instanz im Irak, die in entscheidenden Momenten auf den Frieden hingewirkt habe und bei den Irakern hohes Ansehen genieße. Rund 10 bis 15 Prozent der Muslime weltweit sind Schiiten.

Missio München ist an der Seite seiner Projektpartner im Irak aktiv: Das internationale Hilfswerk hat ein umfassendes Wiederaufbauprojekt in der Niniveh-Ebene im Nord-Irak als Hilfestellung für zurückkehrende christliche Familien gefördert und unterstützt aktuell Programme zur Freiwilligenarbeit für Frieden und Versöhnung sowie Englischkurse für jesidische Flüchtlinge im Khanke Flüchtlingslager.

(missio münchen – sk)
 

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01. März 2021, 11:04