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Was von der Papstreise nach Südostafrika bleibt

Nach dem Abflug von Papst Franziskus aus Afrika ziehen die Medien der drei besuchten Länder Mosambik, Madagaskar und Mauritius am Dienstag Bilanz und richten den Blick in die Zukunft. Im Kollegengespräch mit Redaktionsleiter Stefan von Kempis schauen wir, was uns von der Reise bleibt.

Es war keine Reise mit einem bestimmten roten Faden, so Redaktionsleiter von Kempis. Vielmehr ist die Tatsache hervorzuheben, dass der Papst abermals an den Peripherien der Welt zu Besuch war und sie in den Mittelpunkt rückte. Vieles erinnerte an die Afrika-Reisen seines Vorgängers Johannes Paul II., doch andererseits habe der fast schon als standardmäßig geltende Ablauf der Reise von Franziskus dazu geführt, dass es nicht einfach nur spektakulär sondern „üblich“ erschien, was der Papst getan hat. Dies entspreche dem, was Benedikt XVI. einmal in einem Interview sagte, und zwar, dass ein Papst auch einfach nur arbeiten sollte ohne großes Brimborium, erinnert von Kempis.

Hören Sie hier das Kollegengespräch mit Stefan von Kempis

Reaktionen in der Presse

Und was sagt die Presse der Gastländer? Madagaskars Zeitungen berichten unter anderem über die bevorstehenden Kommunalwahlen. Der „L'Express de Madagascar“ titelt: „Nach dem Papst zurück zur harten Realität des Alltags“. Viele Madagassen fragten sich nach dem Besuch des Papstes, ob und wie er die künftige Entwicklung der Insel beeinflussen könnte. Einige erwarten demnach eine „drastische Veränderung in der Regierung“, nachdem Franziskus unter anderem die Korruption angeprangert hat.

Auch das Portal „NewsMada“ lobt die Predigt des Papstes gegen Vetternwirtschaft, Armut und für die Umwelt. Schon lange stießen die Warnungen von Aktivisten und Kirchenvertretern in Madagaskar auf taube Ohren. Dass nun der Papst persönlich zu den politischen Eliten gesprochen habe, wecke Hoffnung auf eine „bessere Zukunft“.

Die „Gazette de la Grande Ile“ sieht nach dem Besuch großes Potenzial. Dieser habe zwar nur wenige Tage gedauert, doch ausgereicht, um aufzuzeigen, „dass es möglich ist, die Straßen in Ordnung zu bringen, sich an Gesetze zu halten und sogar die Stromausfälle zu beenden“. Laut der Zeitung „Midi Madagasikara“ habe der Papst in jedem der drei besuchten Länder eine „starke Botschaft“ übermittelt.

Thema Armut angesprochen

Zurück zum Alltag heißt es auch in Mosambik. „Die Flaggen in Maputos Straßen, das Getümmel der Gläubigen und Schaulustigen, die am Straßenrand auf den Papst warteten, und die Party-Atmosphäre“ rückten nun langsam in den Hintergrund, schreibt die Zeitung „O Pais“. Daneben lobt das Blatt, Papst Franziskus habe „einmal mehr“ die hohe Armutsrate in afrikanischen Ländern thematisiert.

Noch im „Franziskus-Rausch“ scheint hingegen die Presse auf Mauritius, wo der Papst den Montag verbrachte. In einem Cartoon des „l'express“ werfen jubelnde Jugendliche Fußballtrikots von Messi und Ronaldo weg - sie tragen jetzt Trikots mit dem Aufdruck „Francisco“. „Le Defi Quotidien“ titelt mit „Jubel und Leidenschaft“ über dem Bild der Tausenden Pilger, die Franziskus mit Palmzweigen begrüßten. Der Papst habe die Mauritier in der Messe und vor allem durch „Demut und Bescheidenheit“ beeindruckt.

(vatican news/kna – mg)

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10. September 2019, 12:46