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Vatikan: Halbstündiges Treffen mit Chiles Staatspräsidenten

Chiles Staatspräsident Sebastian Pinera ist am Samstag von Papst Franziskus im Vatikan empfangen worden. Bei der Unterredung wurde auch über das Missbrauchsthema gesprochen, wie es in einer Vatikannote im Anschluss hieß. Der Missbrauchsskandal erschüttert die katholische Kirche in dem lateinamerikanischen Land seit Monaten.

Während der herzlichen Gespräche wurde die Zufriedenheit über die guten Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Chile zum Ausdruck gebracht, heißt es in der Note des vatikanischen Presseamtes von diesem Samstag. Anschließend wurde die Lage im Land erörtert, insbesondere im Hinblick auf die Verteidigung des Lebens und die schmerzhafte Plage des Kindesmissbrauchs. Alle bekräftigten, zusammenzuarbeiten, um diese Verbrechen und ihre Verheimlichung zu bekämpfen und zu verhindern.

Pinera hatte Kirchenvertretern schwerwiegende Fehler vorgeworfen. Es schmerze ihn, dass hohe Würdenträger um die Taten zwar gewusst, sie aber verheimlicht hätten, sagte er laut chilenischen Medien im Juli.

Zum Nachhören

Aufnahme von Migranten

Im Laufe des Gesprächs wurden auch Themen von gemeinsamem Interesse auf internationaler und regionaler Ebene diskutiert, insbesondere im Hinblick auf die Aufnahme von Migranten.

Das Gespräch zwischen dem Papst und Pinera dauerte rund eine halbe Stunde. Journalisten, die an der Begrüßung und der anschließenden Überreichung von Geschenken teilnahmen, bezeichneten die Atmosphäre als freundlich. Der Staatschef brachte dem Papst eine von chilenischen Künstlern gefertigte Stola mit.

Pinera amtiert seit März als Staatsoberhaupt, nachdem er diese Position schon einmal von 2010 bis 2014 bekleidete. Es ist sein erster Besuch bei Franziskus. Bei dessen Vorgänger Benedikt XVI. (2005-2013) war Pinera 2011 zu Gast. Sebastian Pinera besucht den Vatikan im Zuge einer Europareise. In deren Rahmen traf er am Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin zusammen.

Ein Onkel des Staatspräsidenten, Bernardino Pinera Carvallo, ist selbst Erzbischof. Der heute 103-jährige Geistliche war von 1983 bis 1990 Leiter der Erzdiözese Serena und von 1984 bis 1988 Vorsitzender der Chilenischen Bischofskonferenz.

(vatican news/kap - mg)

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13. Oktober 2018, 12:28