Frühmesse: Glaube bedeutet Erwählung, Versprechen und Bund

In der Morgenmesse in Santa Marta hat der Papst an diesem Donnerstag für die Obdachlosen gebetet, die die Auswirkungen der Corona-Krise besonders hart treffen. In seiner Predigt ging er auf die drei Dimensionen des Glaubens ein.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Auch Papst Franziskus erfährt natürlich aus der Presse, wie sich die Corona-Krise weltweit entwickelt. So ging er zu Beginn der Messfeier in der päpstlichen Residenz Santa Marta auch auf die Nachrichten ein, die er in diesen Tagen gelesen hat:

„In diesen Tagen des Schmerzes und der Traurigkeit treten so viele versteckte Probleme zutage: In den Zeitungen ist heute ein Bild zu sehen, das mitten ins Herz trifft: es zeigt die vielen Obdachlosen, die auf einem Parkplatz liegen. Wir bitten die heilige Mutter Teresa von Kalkutta, in uns den Wunsch zu wecken, den vielen Menschen nah zu sein, die in der Gesellschaft, im Alltag, ein "verstecktes" Leben führen: Menschen wie diese Obdachlosen. Denn das ist ein Problem, das gerade jetzt, in diesem Moment der Krise, besonders deutlich wird."  

Obdachlose werden in den USA auf einem Parkplatz betreut
Obdachlose werden in den USA auf einem Parkplatz betreut

In seiner Predigt zu den Tageslesungen erläuterte Franziskus die drei Dimensionen des Glaubens. Diese seien die Erwählung, das Versprechen und der Bund, so der Papst. Zunächst ging er, ausgehend von der Ersten Lesung aus dem Buch Genesis (Gen 17, 1a.3-9), auf den Bund Gottes mit Abram ein:

„Der Herr hat sich immer an seinen Bund erinnert. Er vergisst nie - er vergisst nur dann, wenn er uns unsere Sünden vergibt. Seine Treue ist Gedächtnis: die Erinnerung an die Versprechen, die er gemacht hat. Er hat Abram erwählt und schließt mit ihm einen Bund der Fruchtbarkeit, teilt ihm mit: Zum Stammvater einer Menge von Völkern habe ich dich bestimmt."

Zum Nachhören

Diese drei Dimensionen – Erwählung, Versprechen und Bund – seien also die Dimensionen des Glaubenslebens eines jeden von uns. Denn jeder von uns sei ein Auserwählter.

„Niemand wählt von all den Möglichkeiten, die der "religiöse Markt" zu bieten hat, die Option, Christ zu sein. Jeder ist ein Erwählter: Wir sind Christen, weil wir erwählt wurden. In dieser Erwählung liegt ein Versprechen, ein Versprechen der Hoffnung. Und das Zeichen dafür ist die Fruchtbarkeit. Aber wir müssen – und das ist der dritte Schritt – den Bund mit Gott auch halten. Bund bedeutet Treue, treu sein.“

Jesus ist gekommen, um die Schöpfung neu zu machen

Der Papst wiederholte die drei Schritte des Glaubenslebens: wir sind erwählt worden; der Herr hat uns ein Versprechen gegeben und jetzt bittet uns Gott, dem Bund auch treu zu bleiben.

Jesus - so schloss der Papst - „ist gekommen, um die Schöpfung neu zu machen; er ist gekommen, um uns von unseren Sünden zu erlösen, uns zu befreien“. Man sei ein wahrer Christ, wenn man ja sagt zur Erwählung, wenn man ja sagt zu den Verprechen, die der Herr uns gegeben hat - und wenn man den Bund mit dem Herrn auch wirklich lebt.

(vatican news)

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Eindrücke von der Frühmesse mit Franziskus
02. April 2020, 07:51
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