Dreikönigskirche in Frankfurt am Main Dreikönigskirche in Frankfurt am Main  (AFP or licensors)

Katholischer Bestsellerautor: „Kirchen zerlegen sich selbst“

Der katholische Theologe und Bestsellerautor Manfred Lütz (69) glaubt, dass Menschen den Sinn des Lebens heute eher im Alltag als in der Kirche entdecken können.

„Die Kirchen zerlegen sich zurzeit selbst“, sagte Manfred Lütz in einem Interview mit der Zeitung „Augsburger Allgemeine“. „Ursprünglich sind die Kirchen ja keine Moralanstalten, sondern Sinninstitutionen, die den Glauben an Gott und das ewige Leben wachhalten“, so Lütz. Die Ersetzung der Religion durch Moral ist für den Theologen ein Irrweg.

Viele sind auf der Suche nach dem Sinn

Angesichts der vielfältigen Krisen unserer Zeit suchten viele Menschen nach dem Sinn. Es gebe Momente, in denen habe er den Eindruck, dass „der Sinn meines Lebens ist, das zu tun, was ich gerade tue – und was so vielleicht nur ich tun kann“. Beispielsweise einem Menschen in Not zu helfen, das sei sinnvoll und mache zudem glücklich.

Kunst kann bei der Sinnsuche helfen

Bei der Suche nach dem Sinn des Lebens könne auch die Kunst helfen. „Im Mittelalter haben die Menschen den Sinn des Lebens nur sehen können, in den Bildern der Kirchen, sie konnten zumeist gar nicht lesen und schreiben“, erklärte Lütz, der sich in seinem neuen Buch in einem kunsthistorischen Spaziergang durch Rom mit dem Sinn des Lebens auseinandersetzt. „Aber es ist kein Rom-Buch, sondern ein Buch über den Sinn des Lebens! Die großartigen Kunstwerke Roms sollen nur Anregungen sein“, so Lütz.

 

(augsburger allgemeine / kap – vn)

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12. März 2024, 10:54