Freiburger Münster Freiburger Münster 

D: Erzdiözese Freiburg stellt Ordensgeistlichen frei

Im Erzbistum Freiburg ist ein Ordensgeistlicher wegen des Vorwurfs eines sexuellen Übergriffs im Ausland mit sofortiger Wirkung vom Dienst befreit worden. Das teilte die Erzdiözese am Sonntag mit.

Demnach habe man den Ordensgeistlichen im Einvernehmen mit der Ordensleitung freigestellt. Grund für die Suspendierung sei der „Vorwurf des sexuellen Übergriffs gegen eine volljährige schutzbedürftige Person im Ausland“, hieß es in der Stellungnahme der Erzdiözese. Die Vorwürfe würden im Land des Tatorts derzeit von der örtlichen Staatsanwaltschaft und dem örtlichen Kirchengericht geprüft. Wo genau sich der Übergriff ereignet haben soll, wurde nicht bekannt gegeben.

Wie die  Erzdiözese in ihrer Mitteilung hervorhebt, gilt bis zur Klärung der Vorwürfe die Unschuldsvermutung.

Weiterer Fall in Fürth

Ein weiterer in Zusammenhang mit Missbrauch stehender Fall wurde erst jetzt bekannt. Demnach hatte ein Priester in seiner Wohnung in Fürth Jugendliche missbraucht und sie in seinem Schlafzimmer zu Sex mit Freiern animiert. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte den Mann wegen schwerer Zwangsprostitution, sexuellen Missbrauchs und weiterer Taten zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt. Außerdem ordnete es die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an. Seit 25. August ist das Urteil rechtskräftig.

Nürnberger Zeitungen hatten zuerst über den Fall berichtet. Nach Kirchenangaben handelt es sich um einen Geistlichen aus dem Bistum Regensburg, während Fürth zum Erzbistum Bamberg gehört. Der Fürther Dekan Andre Hermany sprach in einer ersten Reaktion am Montag von einem „abscheulichen Fall“. Alle Verantwortlichen seines Bezirks seien entsetzt. Zugleich kritisierte er die kircheninterne Informationspolitik.

Der Sprecher des Erzbistums Bamberg, Harry Luck, sagte, der Priester habe keinen Seelsorgeauftrag gehabt und in Fürth als Ruhestandsgeistlicher gelebt.

Laut Urteil wurden die Straftaten 2019 und 2020 begangen. In mindestens 14 Fällen habe der Priester die Jugendlichen als Prostituierte arbeiten lassen, ihnen Freier vermittelt und sein Schlafzimmer vermietet. Ohne Wissen der jungen Leute habe er von den sexuellen Handlungen Bilder und Videos angefertigt.

(pm - cs)

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

21. November 2022, 08:56