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Neues Handbuch der Schweizer Klosterbibliotheken

Die Bibliotheksbestände von 84 Schweizer sind in fünfjähriger Arbeit einem neuen Handbuch inventarisiert worden. Das Buch wurde am Freitag im Kloster Fahr im Kanton Aargau präsentiert.


Das Handbuch mit dreisprachigem Vorwort listet die Buchbestände in den Klosterbibliotheken auf: von A wie Altstätten mit dem Kapuzinerinnenkloster Maria Hilf bis Z zum Kapuzinerinnenkloster in Zug. Dazwischen figurieren Buchbestände von benediktinischen, zisterziensischen und dominikanischen Klosterbibliotheken; auch jene der Visitantinnen von Fribourg und Solothurn oder des Kollegiatsstifts St. Michael in Beromünster.

Das Auswahlkriterium: Die Klöster wurden vor 1800 gegründet und bestehen heute noch, erklärte Projektleiter Albert Holenstein, Fachbereichsleiter für Schriftliches Kulturerbe der Stiftsbibliothek Sankt Gallen. Das Handbuch sei ein „sehr spezifisches Nachschlagewerk“, aber vor allem für die Bibliothekswissenschaft enorm wichtig. Zunächst liefert es Eckdaten zur jeweiligen Bibliothek, weiter Benutzerinformationen, Angaben zum Bestand, zu Katalogen und zu weiteren Sammlungen.

Einsiedeln hat größte Bibliothek

Die größte Schweizer Klosterbibliothek - Einsiedeln - wird auf zehn Seiten beschrieben. Sie besitzt allein 2.575 Drucke aus dem 16. Jahrhundert, 1.280 Handschriften und 780 sogenannte Inkunabeln (frühe Buchdrucke); darunter das legendäre Blockbuch des heiligen Meinrad, auf dessen Einsiedelei das Kloster errichtet wurde. Auch gibt es im Kloster Einsiedeln eine Musikbibliothek.

Der gesamte historische Teil der Sankt Galler Sammlung (bis 1805) wurde von der UNESCO 2017 als Weltdokumentenerbe ausgezeichnet. Von größter Bedeutung sei sie vor allem für die Erforschung des Frühmittelalters, so Holenstein.

Der Sankt Galler Stiftsbibliothekar Cornel Dora betonte bei der Präsentation, dass das neue Nachschlagewerk einen bedeutenden Beitrag leiste, um das Erbe der Schweizer Klöster zu bewahren. „Die Klöster befinden sich im Umbruch; es fehlt schlicht an Nachwuchs.“ Umso wichtiger sei eine Bestandsaufnahme. Insgesamt gibt es in der Schweiz rund 150 Klöster, viele von ihnen verfügen über beachtliche Bibliotheken von historischer Bedeutung.

(kap/kna/kath.ch - cs)

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29. Oktober 2022, 12:03