Bartholomaios I. Bartholomaios I. 

Türkei: Für die Wiedereröffnung von Chalki

Das Ökumenische Patriarchat drängt weiter auf die Wiedereröffnung der theologischen Hochschule und des Seminars auf Chalki: Das hat Patriarch Bartholomaios I. zur Eröffnung einer internationalen Konferenz auf Chalki einmal mehr betont.

„Wir werden weiter auf allen Ebenen für die Wiedereröffnung des Seminars kämpfen. Wir möchten, dass das Seminar von Chalki wieder kirchliche Theologie lehrt und das orthodoxe christliche Zeugnis für den modernen Menschen kultiviert.“ Mit diesen Worten zitiert der Pro Oriente-Informationsdienst den orthodoxen Patriarchen.

In den 127 Jahren ihres Bestehens seien unzählige Theologen und Geistliche aus Chalki hervorgegangen. Nun sei es aber schon mehr als 50 Jahre her, dass die Schule vom türkischen Staat geschlossen wurde.

Auch Bartholomaios studierte hier

Das Symposion, das am Montag zu Ende gegangen ist, widmete sich u.a. der Geschichte des Seminars von Chalki, sowie vergangenen wie auch möglichen künftigen Beiträgen Chalkis in den Bereichen Bildung, Theologie und Dialog.

Das orthodoxe Priesterseminar von Chalki und die angeschlossene Theologische Hochschule waren bis zur Schließung durch den türkischen Staat im Jahr 1971 die wichtigste theologische Einrichtung des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. Zugleich war Chalki eine der führenden orthodoxen theologischen akademischen Stätten weltweit. Viele orthodoxe Gelehrte, Theologen, Bischöfe und Patriarchen, unter ihnen auch Bartholomaios I., haben ihr Studium auf Chalki absolviert.

EU, Weißes Haus und Putin dringen auf Wiedereröffnung

Im Jahr 1971 wurde Chalki durch ein türkisches Gesetz geschlossen, das den Betrieb von privaten Universitäten verbietet. Die USA, die Europäische Union und Russland setzen sich seit Jahren für die Wiedereröffnung ein. Die Europäische Union hatte in den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei das Thema der Wiedereröffnung im Zusammenhang mit Behinderungen der freien Religionsausübung der Christen in der Türkei auf die Liste der Forderungen an Ankara gesetzt. Alle Bemühungen blieben bisher aber erfolglos.

(kap – sk)
 

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08. Februar 2022, 11:45