Finanzplan Erzbistum Köln 2022 Finanzplan Erzbistum Köln 2022 

D: Erzbistum Köln veröffentlicht Wirtschaftsplan für 2022

Das Erzbistum Köln hat seine Planungen für Ausgaben und Einnahmen im Jahr 2022 veröffentlicht. Der vom Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat beschlossene Wirtschaftsplan der Diözese sieht insgesamt Aufwendungen von rund 944,2 Millionen Euro vor. Mehr als die Hälfte des Budgets wird dabei für die Seelsorge und für caritative Zwecke verwendet. Insgesamt ist schon ein Defizit absehbar, das noch durch Rücklagen aufgefangen werden kann.

Für das Jahr 2022 rechnet das Erzbistum Köln mit einem Jahresfehlbetrag von rund 27,5 Millionen Euro. Gordon Sobbeck, Finanzdirektor und Ökonom des Erzbistums erklärt: „Das aktuelle Defizit können wir aus Rücklagen ausgleichen. Damit bleibt die Kirche handlungsfähig und kann ihren Aufgaben nachkommen. Für die kommenden Jahre werden jedoch Umsteuerungen in der Finanzplanung nötig sein, für die wir jetzt die Voraussetzungen schaffen.“

„Für die kommenden Jahre werden jedoch Umsteuerungen in der Finanzplanung nötig sein“

Wirtschaftlicher Rahmenplan 

Dass dringender Handlungsbedarf besteht, bestätigt auch eine aktuelle Modellrechnung des Erzbistums Köln. Demnach droht der Diözese bereits 2025 ein Haushaltsdefizit von rund 50 Millionen Euro, fünf Jahre später könnte der jährliche Fehlbetrag schon bei 100 Millionen Euro liegen, Tendenz weiter steigend.

Um dies zu verhindern, hat der Ökonom des Erzbistums Gordon Sobbeck mit dem „Wirtschaftlichen Rahmenplan“ ein neues strategisches Steuerungsinstrument vorgestellt. Damit weist das Erzbistum Köln den finanziellen Handlungsrahmen für die künftige Aufgabenerfüllung aus. Ziel ist es, Einnahmen und Ausgaben perspektivisch sicher auf ein mindestens ausgeglichenes Niveau zu bringen. „ Mit diesem Steuerungsinstrument sind wir in der Lage auf die anstehenden wirtschaftlichen Veränderungen Antworten zu geben und notwendige Maßnahmen schrittweise durchzuführen“, zeigt sich Sobbeck überzeugt.

„Wir müssen jetzt die Zukunft aktiv planen und gestalten“

Flexible Anpassung

Neben den finanziellen Rahmenbedingungen ändern sich aber auch die Bedürfnisse und Anforderungen an die seelsorglichen Angebote. Deshalb bietet die Systematik des wirtschaftlichen Rahmenplans zusätzlich die Möglichkeit, die Budgets entsprechend Pastoraler Schwerpunktsetzungen schrittweise flexibel anzupassen. Gordon Sobbeck erklärt: „Wir müssen jetzt die Zukunft aktiv planen und gestalten. Für einen gewissen Zeitraum kann man solche Defizite zwar aus Rücklagen ausgleichen, doch wenn das Ungleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben fortbesteht, können die Reserven schnell aufgebraucht sein. Das ist, als würde man nach und nach seinen ganzen Hausstand verkaufen, um Lücken zu stopfen.“ Hinzu kommt, dass in manchen Jahren positive Einmaleffekte für trügerische Sicherheit sorgen. Deshalb zielt die wirtschaftliche Rahmenplanung darauf ab, den Planungshorizont zu erweitern, um so Handlungsbedarf früher zu erkennen und entschlossen und gezielt gegenzusteuern. 

Der vollständige Wirtschaftsplan für 2022 ist einsehbar unter: www.erzbistum-koeln.de/wirtschaftsplan2022

Zum Steuerungsinstrument „Wirtschaftlichen Rahmenplan“ findet sich unter www.erzbistum-koeln.de/rahmenplan eine Zusammenstellung von Fragen und Antworten.

(pm - sst)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

19. Januar 2022, 14:02