Die Regensburger Domspatzen Die Regensburger Domspatzen 

D: Regensburger Domspatzen nehmen bald Mädchen auf

Das gab der Stiftungsratsvorsitzende Franz Frühmorgen bekannt. Der Abschluss der Sanierungsarbeiten im Haus sei die beste Gelegenheit für die Neuerung, so der Domkapitular.

Demnach dürfen Mädchen zwar auch weiterhin nicht im Knabenchor mitsingen, doch wird ein reiner Mädchenchor an die Seite der „Regensburger Domspatzen“ treten. Die ersten Schülerinnen können ab Herbst 2022 das Gymnasium besuchen. Diese Entscheidung fällte der Stiftungsrat der Regensburger Domspatzen einstimmig. Das Domkapitel sowie der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer unterstützen die Entscheidung.

„Damit soll künftig auch Mädchen die hochwertige musikalische Ausbildung dieser Institution zugänglich gemacht werden. Sie sollen mit ihren gesanglichen Fähigkeiten eine eigene neue Säule der Regensburger Dommusik bilden", teilen die Domspatzen mit.

Stärkung des Knabenchors erhofft

Die Verantwortlichen erhoffen sich von dem Schritt auch eine Stärkung des Knabenchors. In der Vergangenheit hätten gute Sänger immer öfter gemischt unterrichtete Schulen dem Domspatzengymnasium vorgezogen. Auch musikalische Geschwister mussten teils abgelehnt werden, weil nur Buben aufgenommen werden durften. Die Schulleiterin des Domspatzengymnasiums, Christine Lohse, freute sich und sagte gegenüber dem BR, die Domspatzen würden moderner. „Dass Mädchen und Buben miteinander arbeiten, dass es weiblicher wird, tut der Schule sicher gut."

„Dass Mädchen und Buben miteinander arbeiten, dass es weiblicher wird, tut der Schule sicher gut“

Den Chor und das Internat der Domspatzen hatte in den letzten Jahren ein Skandal erschüttert, nachdem Misshandlungs- und Missbrauchsfälle im Internat und vor allem in der früheren sogenannten Vorschule der Domspatzen für Buben im Grundschulalter öffentlich wurden. Die Aufarbeitung der Vorfälle zusammen mit den Betroffenen läuft.

Die Regensburger Domspatzen blicken auf eine mehr als 1000-jährige Geschichte zurück. Georg Ratzinger, der Bruder des späteren Papstes Benedikt XVI., Joseph Ratzinger, leitete den Chor als Domkapellmeister drei Jahrzehnte lang. Vor knapp einem Jahr starb der Bruder von Benedikt XVI. im Alter von 96 Jahren.

(br/kna – gs)

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16. Juni 2021, 13:02