Bisher ist Pater Hans Langendörfer (ganz links) Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz Bisher ist Pater Hans Langendörfer (ganz links) Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz 

D: „Frauen, bewerbt Euch!“

„Mit freudigem Erstaunen“ nimmt die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) die Stellenausschreibung für eine*n Sekretär*in der Deutschen Bischofskonferenz zur Kenntnis.

„Mit allem hätte ich gerechnet, aber nicht, dass diese Stelle ausgeschrieben wird“, sagte die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt in einer ersten Reaktion. „Diese Vorgehensweise ist ein Novum.“

Bisher war die Stelle des Sekretärs immer mit einem Priester besetzt, zuletzt Jesuitenpater Hans Langendörfer. „In der Ausschreibung sind nun erstmals ganz klar Laie*innen angesprochen“, so die kfd. Qualifikationen für das Amt sind unter anderem ein theologisches Studium, idealerweise mit Promotion und mehrjährige Leitungserfahrung vorzugsweise auf Bistumsebene und/oder bei einem Verband oder einer Organisation der katholischen Kirche.

„Ich kann nur hoffen, sie suchen mit Nachdruck nach einer weiblichen Besetzung“

„Jetzt können die Bischöfe zeigen, dass sie es ernst meinen mit Leitungsfunktionen für Frauen“, betont die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil. „Ich kann nur hoffen, sie suchen mit Nachdruck nach einer weiblichen Besetzung.“

Wenn die Anzeige in der Wochenzeitung „Die Zeit“ „keine Alibi-Anzeige“ sei, könne man die Bischöfe „zu diesem Schritt nur beglückwünschen“, so Agnes Wuckelt. „Das bestärkt uns als Frauen innerhalb der Kirche und es stärkt hoffentlich auch die, die mit uns gemeinsam den Weg der Reformen eingeschlagen haben.“

Das Purpurkreuz

Nicht zuletzt solle es aber die qualifizierten Frauen selbst ermutigen, meinen Heil und Wuckelt: „Frauen, bewerbt euch!“

Die kfd ist der größte katholische Frauenverband Deutschlands und setzt sich seit Jahrzehnten für die Gleichberechtigung von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Bei den Vollversammlungen der Deutschen Bischofskonferenz und beim Synodalen Weg hat der Frauenverband das Purpurkreuz als Symbol für eine geschlechtergerechte Kirche etabliert. Zuletzt übergaben die kfd-Frauen 131.215 Unterschriften an die Bischöfe mit dem Appell, endlich den Weg für Frauen in kirchlichen Ämtern und Funktionen freizumachen.

(pm – sk)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

14. August 2020, 11:37