Junge Leute auf der Suche nach einer Zukunft: Studenten, die ihre Heimatländer verlassen mussten Junge Leute auf der Suche nach einer Zukunft: Studenten, die ihre Heimatländer verlassen mussten 

D: „Da könnte noch viel mehr getan werden“

Der katholische Flüchtlingsbischof Stefan Heße hat Bund und Länder aufgerufen, mehr Flüchtlinge aus den Lagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen.

„Dass Deutschland bislang nur 47 Kinder und Jugendliche von dort aufgenommen hat, ist beschämend für unser Land. Da könnte noch viel mehr getan werden“, sagte Heße am Montag in Hamburg in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er hoffe sehr, dass der politische Wille stärker werde, sich für ein menschenwürdiges Leben dieser Flüchtlinge einzusetzen. „Da braucht es gemeinsame und verbindliche Lösungen. Das Thema Flucht und Migration lässt sich nicht wegdrücken, es wächst eher noch.“

Familien im Fokus des Katholischen Flüchtlingsgipfels

Der Hamburger Erzbischof äußerte sich vor dem am Mittwoch stattfindenden fünften Katholischen Flüchtlingsgipfel der Deutschen Bischofskonferenz, deren Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen Heße ist. Coronabedingt findet das Treffen nicht wie ursprünglich geplant in Erfurt, sondern erstmals als Videokonferenz statt. Erwartet werden bis zu 200 Teilnehmer aus ganz Deutschland, die sich für Geflüchtete engagieren. Im Fokus steht die Situation von Familien.

Erzbischof Heße von Hamburg
Erzbischof Heße von Hamburg

Deutsche EU-Ratspräsidentschaft: Hoffnung auf mehr Solidarität

Heße betonte: „Für uns ist die Familie ein Schlüssel für Integration.“ Sie stabilisiere die Flüchtlinge. Deswegen müssten Familien gestärkt werden. „Ein wichtiger Punkt ist dabei die Familienzusammenführung, die sich bisher noch sehr langwierig und kompliziert gestaltet“, so der Erzbischof. Mit Blick auf die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ab Juli sagte Heße: „Mir ist es ein Anliegen, dass Deutschland einen deutlichen Akzent auf das Schicksal der Flüchtlinge legt.“ Es könne nicht nur alles auf den Staaten an den Außengrenzen der EU lasten.

(kna – pr)
 

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22. Juni 2020, 08:11