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D: Kirchen würdigen Manfred Stolpe

Mit großer Betroffenheit haben hochrangige Kirchenvertreter am Montag auf den Tod des früheren Brandenburger Ministerpräsidenten Manfred Stolpe reagiert.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, erinnerte an Stolpes „unermüdlichen Einsatz für die evangelische Kirche in der DDR sowie als Partner und Brückenbauer zwischen der evangelischen Kirche in Ost und West“.  Seine Verdienste um die deutsche Einheit und die Aussöhnung zwischen Ost- und Westdeutschland blieben unvergessen. Stolpe war nach langer Krankheit in der Nacht zum Sonntag im Alter von 83 Jahren verstorben.

Bedford-Strohm hob hervor: „In seiner Verantwortung als Funktionsträger einer christlichen Kirche in der DDR ist Stolpe immer wieder auch in zwiespältige Situationen geführt worden, die ihn auch als Christ herausgefordert haben.“ Nach der Gründung des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK) leitete Stolpe von 1969 bis 1981 dessen Sekretariat, danach war er Konsistorialpräsident der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg (Ost) und stellvertretender BEK-Vorsitzender.

„Prägende Gestalt des jungen Bundeslandes Brandenburg und überzeugter Christ“

Der katholische Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, würdigte den Verstorbenen als eine „prägende Gestalt des jungen Bundeslandes Brandenburg und überzeugten Christen“. Koch bezeichnete es zudem als „bewundernswert“, dass die Eheleute Stolpe ihre Krebserkrankungen und das Ringen mit der Krankheit öffentlich gemacht hätten: „Hierdurch haben Sie vielen ebenfalls Betroffenen Mut gemacht und gezeigt, dass trotz Erkrankung und den hiermit verbundenen Einschränkungen für viele Jahre noch ein aktives und selbstbestimmtes Leben möglich sei.“

Der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, sagte dem Portal katholisch.de, seine christliche Identität sei für Stolpe stets der „Kern seines Lebens“ gewesen. Das habe ihm die Kraft gegeben, „auch in schwierigen Situationen zu tun, was er als richtig erkannt hatte“. Zugleich habe dies zu Kritik geführt, etwa seine Zusammenarbeit mit den DDR-Behörden. So habe er zwar die Sprengung der Versöhnungskirche an der Berliner Mauer mitgetragen, dafür aber notwendige Kirchenneubauten ausgehandelt. Als sein Erbe bleibe, dass „politisches Handeln oft eine Sache schwieriger Abwägungen ist und man bereit sein muss, sich in missverständliche Situationen zu begeben, wenn man es vor seinem Gewissen verantworten kann“, so Meyer.

(kna - cs)

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31. Dezember 2019, 12:12