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D: Externe Fachleute prüfen Vorwürfe gegen Bischof Janssen

Die Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen (1907-1988) werden nun untersucht. Der amtierende Bischof Heiner Wilmer stellte dazu am Mittwoch in Hildesheim eine unabhängige Expertengruppe vor.

Das aus vier Mitgliedern bestehende Gremium will eigenen Angaben zufolge bis 2020 eine umfassende Studie erstellen. Dazu sollten Akten aus dem Bistumsarchiv eingesehen sowie Betroffene und weitere Zeitzeugen interviewt werden. Untersuchungszeitraum sei die Amtszeit Janssens von 1957 bis 1982. Er ist der erste deutsche Bischof, der als Missbrauchstäter beschuldigt wird.

Die Leitung der Gruppe hat die ehemalige niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne). Ihr zur Seite stehen Gerhard Hackenschmied und Peter Mosser vom Münchener Institut für Praxisforschung- und Projektberatung (IPP), die 2017 schon einmal ein Gutachten zu Missbrauchsfällen im Bistum Hildesheim erstellt hatten. Der vierte Mitarbeiter ist der frühere Oberstaatsanwalt und ehemalige Leiter der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltung zur Aufklärung nationalsozialistischer Vergehen in Ludwigsburg, Kurt Schrimm. Alle vier Experten gehören nicht der katholischen Kirche an.

Zwei Quellen

Die Vorwürfe gegen Janssen stammen aus zwei Quellen. Zum einen hatte sich im vergangenen Jahr ein Mitte 70-jähriger Mann an die Diözese gewandt. Der frühere Bewohner eines kirchlichen Kinderheims berichtete von einer sexuellen Demütigung durch Janssen Ende der 1950er-Jahre. Zum anderen hatte bereits 2015 ein ehemaliger Ministrant ausgesagt, Janssen habe ihn zwischen 1958 und 1963 sexuell missbraucht. Diesen konnte ein IPP-Gutachten 2017 weder beweisen noch entkräften.

(kna/katholisch.de – gs)

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03. April 2019, 18:23