Franz Lackner, Erzbischof von Salzburg, ist zum Visitator in der Diözese Gurk bestellt worden Franz Lackner, Erzbischof von Salzburg, ist zum Visitator in der Diözese Gurk bestellt worden 

Österreich: Steuerhinterziehung in der Diözese Gurk?

Die Diözese Gurk hat sich aufgrund des Verdachts der Steuerhinterziehung bei einer Großspende bei den Finanzbehörden selbst angezeigt. Das berichteten die „Salzburger Nachrichten“ (SN) am Montagabend. Heidi Zikulnig, Pressesprecherin von Erzbischof Franz Lackner, sagte am Dienstag gegenüber „Kathpress“, dass der Erzbischof in seiner Funktion als Visitator von der Selbstanzeige wisse - weitere Stellungnahmen seien derzeit nicht geplant. Auch aus der Diözese Gurk gab es keine Stellungnahmen.

Die Anzeige bezieht sich auf den Verdacht der Steuerhinterziehung bei einer Großspende im Zusammenhang mit einem Immobiliendeal, den das bischöfliche Mensalgut vor einigen Jahren abgewickelt hatte. Der Jurist und Vizekanzler der Diözese, Burkhard Kronawetter, bestätigte die Information in Folge auf APA-Anfrage. Darüber hinaus wollte er sich zu der Causa nicht äußern.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, Hansjörg Bacher, meinte, die Finanzbehörden müssten die Angelegenheit nun prüfen. Sollte sich dabei auch eine strafrechtliche Relevanz ergeben, würden die Finanzbehörden die Sache der Staatsanwaltschaft übermitteln. Dabei ist ausschlaggebend, ob die hinterzogene Summe die Grenze von 100.000 Euro überschreitet. Unter dieser Grenze ist Abgabenverkürzung ein Verwaltungsdelikt, darüber ein Strafdelikt.

Es besteht der Verdacht auf Steuerhinterziehung

Bei der Selbstanzeige der Diözese geht es um den Verkauf von mehreren Wohnungen in Pörtschach am Wörthersee. Das Bistum hatte die Wohnungen 2012 um 1,38 Millionen Euro gekauft und wenig später an eine Stiftung des Waffenproduzenten Gaston Glock um 1,5 Millionen Euro weiterverkauft. „In engem zeitlichen Zusammenhang“, wie es heißt, langte eine Großspende, ebenfalls von einer Glock-Stiftung, ein, mit der der Bau des neuen Diözesanmuseums in Gurk mitfinanziert wurde.

Sollte ein Kausalzusammenhang mit dem Wohnungsverkauf bestehen, wären damit 25 Prozent Steuern „gespart“ worden. Dem Vernehmen nach handelt es sich bei der Spende um einen Betrag von 600.000 Euro, die hinterzogene Steuer betrüge somit 150.000 Euro. Anwälte und Steuerberater rieten der Diözese laut „SN“ dazu, Selbstanzeige zu erstatten. Damit könnte die Angelegenheit mit einer Nachzahlung der fälligen Steuer bereinigt werden.

(kap - cs)

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05. Februar 2019, 17:08