Eine Frau in London Eine Frau in London 

Weltgebetstag: Frauen fordern Umdenken in Umweltfragen

Wir sollen unsere Erde, Gottes Schöpfung achten. Das fordern Millionen Frauen weltweit beim diesjährigen Weltgebetstag. Unter dem Titel „Gottes Schöpfung ist sehr gut“ findet dieser am 2. März statt.

Frederike Holewik - Vatikanstadt

Ulrike Göken-Huismann ist Mitglied im Bundesvorstand und Geistliche Begleiterin der Katholischen Frauengemeinde Deutschlands, kurz KFD. Im Telefoninterview mit Vatican News hat sie von den Zielen des ökumenischen Weltgebetstages und ihrem eigenen Engagement berichtet:

„In Deutschland ist der Weltgebetstag so aufgebaut: Im Deutschen Komitee sind 12 Mitgliedsorganisationen aus neuen unterschiedlichen Konfessionen. Also relativ breit aufgestellt ökumenisch. Und er wird in Deutschland in ganz, ganz vielen Gemeinden vor Ort gefeiert.“

 

Aus 130 Ländern vertreten

 

Doch nicht nur da wird der Gebetstag begangen. Aus bis zu 130 Ländern kommen Vertreterinnen zu den Vorbereitungstreffen. Dort wählen sie alle fünf Jahre auch die Schwerpunktländer, denen der Tag gewidmet wird. Für 2018 fiel die Wahl auf das kleine südamerikanische Land Surinam. Das Land ist besonders für seinen Regenwald bekannt, der schon vor 300 Jahren die Naturforscherin Maria Sybilla Merian begeisterte. Doch zunehmend gefährden Rodungen und rücksichtsloser Rohstoff-Abbau die Natur. Die finanzielle Unsicherheit durch schwankende Rohstoffpreise belastet vor allem Frauen und Mädchen, die sich in der Not prostituieren müssen. Surinam in den Vordergrund zu stellen, hat also durchaus auch eine politische Komponente:

„Wie gehen Länder mit dem Abbau von Bodenschätzen um? Wenn wir in Deutschland gerade über die Dieselfrage diskutieren ist das ja auch ein umweltpolitisches Thema. Wie gehen wir um mit unserer Schöpfung? Wie bringen wir uns ein auch in unsere Gesellschaft mit dem Thema „Gott hat uns die Erde geschenkt, damit wir sie bewahren“?

Auch anderen Frauen weltweit soll geholfen werden. Bei der Aktion „Stifte machen Mädchen stark“ im Rahmen des Weltgebetstages können seit letztem Jahr deutschlandweit in vielen Schulen, Apotheken, Kindergärten und natürlich Kirchengemeinden benutzte Stifte abgegeben werde.

„Das ist zum einen der Recyclinggedanke, also wir schmeißen unsere leeren Stifte, Kugelschreiber, Filzstifte, Eddings nicht in den Restmüll, sondern wir geben sie zu einer Recyclingstelle. Und der Weltgebetstag arbeitet da mit einer großen Recyclingfirma zusammen, TerraCycle, und wir bekommen dann für jeden leergeschriebenen Stift einen Cent. Wir verwenden dieses Geld für ein Projekt für Flüchtlingsmädchen aus Syrien, die jetzt im Libanon sind. Damit diese Mädchen vernünftig beschult werden.“

Der Weltgebetstag besteht seit über 130 Jahren und hat sich in dieser Zeit zur größten ökumenischen Frauenbewegung entwickelt. Allein in Deutschland rechnet Göken-Huismann mit etwa einer Millionen Besuchern im Gottesdienst. Das müsse man nutzen um auch außerhalb der Kirchenmauern etwas zu verändern:

 

„Der Weltgebetstag kann dann mit diesem Geld Frauen- und Mädchenprojekte weltweit stärken.“

 

„Was mir beim Weltgebetstag persönlich sehr wichtig ist, dass neben dem Gebet und der tiefen Spiritualität ja auch das Engagement für eine gerechte Welt darin ist. In den Weltgebetstagsgottesdiensten wird auch eine Kollekte gehalten. Eine Kollekte für Frauen- und Mädchenprojekte weltweit. Und der Weltgebetstag kann mit diesem Geld, da wird morgen wieder eine große Summe zusammenkommen, der Weltgebetstag kann dann mit diesem Geld Frauen- und Mädchenprojekte weltweit stärken. Das ist uns neben dem Gebet genauso wichtig. Also wir sagen: Gebet und Handeln gehören eigentlich zusammen.“ 

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01. März 2018, 13:35