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Eine zerstörte Kirche in Myanmar Eine zerstörte Kirche in Myanmar 

Myanmar: „Unser Ostern ist das Wunder der Hoffnung“

Bewaffnete Zusammenstöße, Angriffe auf Zivilisten, besetzte Kirchen: Das asiatische Land kämpft mit einem Bürgerkrieg, der kein Ende zu finden scheint. Inmitten der Gewalt suchen Christen im Glauben Halt, wie Schwester Beatrice von der Kongregation der Schwestern der Wiedergutmachung gegenüber Radio Vatikan schildert. Die internationale Gemeinschaft müsse eingreifen, um das Leiden zu beenden.

Federico Piana und Mario Galgano – Vatikanstadt

Es gibt ein Land in Südostasien, in dem Ostern ein wahres Wunder bewirkt hat. Es handelt sich um Myanmar, wo es Tausende von Toten gibt, verursacht durch einen nicht enden wollenden Bürgerkrieg, der vor drei Jahren nach einem Staatsstreich ausbrach, den ein Teil der Bevölkerung ablehnt und der jeden Tag einen hohen Tribut an Schmerz und Verzweiflung fordert. Dieses Wunder ist mit bloßem Auge nicht sichtbar, es ist fast unmerklich, aber es offenbart sich in seiner ganzen Kraft, wenn eine einfache, zierliche Nonne erzählt, wie sich die kleine christliche Gemeinschaft des Landes auf die Osterfeierlichkeiten und das Fest des auferstandenen Herrn vorbereitet.

Die Gelassenheit des Glaubens

Man würde erwarten, dass die Stimme von Schwester Beatrice brüchig und von Angst geschwächt ist, aber stattdessen ist sie donnernder und ruhiger als je zuvor. Den vatikanischen Medien, die sie in einer kleinen Stadt im Staat Kachin nur schwer erreichen können, offenbart die Nonne, die der Kongregation der Schwestern der Wiedergutmachung angehört, eine Gewissheit:

„Ostern hat uns eine neue, lebendige, hartnäckige und konkrete Hoffnung geschenkt. Eine Hoffnung, die noch bunter ist als zuvor. Da ist es, das Wunder: Je mehr wir Gläubigen am eigenen Leib die Zunahme der Gewalt, der Ungerechtigkeit, der Gleichgültigkeit, in vielen Formen, die zum Tod gehören, erleben, desto mehr finden wir in der Kraft des auferstandenen Christus - eine unzerstörbare Hoffnung.“

Hier zum Nachhören

Feiern im Wald

Viele seien in diesem Jahr gezwungen gewesen, Ostern in den Wäldern zu feiern, weil ihre Pfarreien vom Militär besetzt wurden: Oft seien sie in Kasernen umgewandelt oder sogar zerstört worden. Den Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Katechisten gelang die Flucht, erklärt Schwester Beatrice, und „das Volk Gottes folgte ihnen“.

„Sie konnten nicht getrennt bleiben. Wenn es möglich war, wurden die Feiern vor Einbruch der Dunkelheit abgehalten, um Gefahren zu vermeiden, wie zum Beispiel die Osternacht.“

Eine Gruppe von Gläubigen nimmt an der Feier im Freien teil
Eine Gruppe von Gläubigen nimmt an der Feier im Freien teil

Jungen und Mädchen in den Kampf geschickt

„Wir bitten die internationale Gemeinschaft, so schnell wie möglich einzugreifen, um dieser beispiellosen Gewalt Einhalt zu gebieten.“

Die Ordensfrau berichtet auch, dass die Gewalt zunimmt: „Seit mindestens drei Monaten verliert die birmanische Junta zahlreiche Militärstützpunkte in verschiedenen Teilen des Landes, was zu mehr gewalttätigen und grausamen Kämpfen geführt hat.“ Dann prangert sie an, dass das Militär Jungen und Mädchen zum Kämpfen gezwungen habe. Es gebe keine Familien, sagt sie, „die ohne Schmerz und Angst sind. Es gibt keinen Frieden in den Herzen der Menschen, außer dem Frieden, den der auferstandene Jesus gebracht hat.“ Und sie fügt an:

„Die Kirche reagiert auf diese dramatische Situation, indem sie bei den Menschen ist, ohne zwischen Rasse, Hautfarbe und Religion zu unterscheiden. Wo immer es möglich ist, etwas Gelassenheit zu erfahren, betet die Kirche und hilft viel. Wir bitten die internationale Gemeinschaft, so schnell wie möglich einzugreifen, um dieser beispiellosen Gewalt Einhalt zu gebieten“, so Schwester Beatrice abschließend.

(vatican news)

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05. April 2024, 12:20