Suche

Lastwagen am Eingang zum Hafen von Ashdod Lastwagen am Eingang zum Hafen von Ashdod  (ANSA)

Israel verspricht Erleichterungen für Gaza-Hilfen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat an diesem Freitag angekündigt, mehr humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen durchzulassen. Dazu solle auch ein wichtiger Grenzübergang in den nördlichen Teil des Gazastreifens wieder geöffnet werden.

Der Politiker reagierte mit seiner Ankündigung auf ein Telefongespräch, das er am Donnerstag mit dem US-Präsidenten geführt hat. Dabei teilte Joe Biden ihm mit, dass die künftige Unterstützung der USA für die Militäroffensive im Gazastreifen davon abhänge, dass Israel mehr zum Schutz der Zivilbevölkerung und der Mitarbeiter von Hilfsorganisationen unternehme.

Erez-Übergang und Hafen Ashdod

Netanjahus Büro teilte mit, dass der Erez-Übergang zwischen Israel und dem Gazastreifen, der bei dem Angriff der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober teilweise zerstört worden war, vorübergehend wieder geöffnet werden soll. Israel werde außerdem seinen Hafen Ashdod 37 Kilometer nördlich des Gazastreifens für die Abfertigung von Hilfstransporten in das Gebiet nutzen und mehr jordanische Hilfstransporte über einen anderen Landübergang zulassen. Die Ankündigung enthielt keine näheren Angaben zu den Mengen oder der Art der zuzulassenden Güter.

Biden telefoniert am Donnerstag mit Netanjahu
Biden telefoniert am Donnerstag mit Netanjahu

 

Blinken reagiert verhalten

US-Außenminister Antony Blinken reagierte am Freitag verhalten auf Netanjahus Mitteilung. Die angekündigten Maßnahmen zur Ausweitung der Hilfslieferungen in den Gazastreifen seien zwar zu begrüßen, reichten aber möglicherweise nicht aus, um die Forderungen der Regierung Biden nach einer dramatischen Verbesserung der humanitären Bedingungen in dem Gebiet zu erfüllen. Nur die Öffnung weiterer Grenzübergänge habe, so Blinken, das Potenzial, um die Hilfe für Palästinenser, die unter den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas leiden, zu erhöhen. Die USA verlangten auch konkrete Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung und der Mitarbeiter von Hilfsorganisationen.

So sah es am Ostersonntag im Norden des Gazastreifens aus
So sah es am Ostersonntag im Norden des Gazastreifens aus

Sofortiger Waffenstillstand

In seinem Telefonat mit Netanjahu hat Biden auch auf einen „sofortigen Waffenstillstand“ gedrängt. Das sei „unerlässlich“, um eine Freilassung der schätzungsweise hundert Geiseln, die immer noch im Gazastreifen festgehalten werden, zu erreichen. Auch Papst Franziskus setzt sich für einen sofortigen Waffenstillstand ein, zuletzt in einem Appell bei seiner Generalaudienz am vergangenen Mittwoch.

Israel erklärte der Hamas den Krieg als Reaktion auf den Angriff vom 7. Oktober, bei dem palästinensische Terroristen rund 1.200 Menschen in Israel töteten und etwa 250 Geiseln nahmen. Israels heftige Luft- und Bodenoffensive hat mehr als 33.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet, etwa zwei Drittel von ihnen Frauen und Kinder. Die Offensive hat mehr als 80 Prozent der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens vertrieben und Hunderttausende an den Rand des Hungertodes gebracht.

(ap – sk)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

05. April 2024, 12:53