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Auch Windeln sind im Gaza-Streifen Mangelware Auch Windeln sind im Gaza-Streifen Mangelware  (AFP or licensors)

P. Faltas: „In Gaza Kaiserschnitte ohne Anästhesie“

„Wir können unsere Augen und Herzen nicht vor hungrigen und verängstigten Kindern verschließen. Wir können nicht gleichgültig bleiben, wenn wir wissen, dass 60.000 schwangere Frauen im Gazastreifen unter Hunger und Unterernährung leiden, während sie in ihrer heiklen und wichtigen Lage sind: Leben zu geben. Gestern haben wir den Frauentag gefeiert, aber in Gaza sind seit Beginn des Krieges 9000 Frauen getötet worden“. Daran erinnerte Pater Ibrahim Faltas, Vikar der Kustodie des Heiligen Landes.

In diesen Tagen hält sich der Franziskaner in Italien auf, um die Kinder aus dem Gazastreifen zu begleiten, die dank spezifischer humanitärer in verschiedenen italienischen Krankenhäusern untergebracht sind. „Viele Kinder und Frauen sind in diesem Krieg, der das Heilige Land verwüstet, gestorben“, so P. Faltas gegenüber der Nachrichtenagentur SIR.

Ein Mann trägt nach einem israelischen Luftangriff in Rafah den Körper eines getöteten Kindes in Richtung Krankenhaus
Ein Mann trägt nach einem israelischen Luftangriff in Rafah den Körper eines getöteten Kindes in Richtung Krankenhaus

Viele Kinder seien zu Waisen geworden, ebenso wie viele Mütter ihre Kinder verloren hätten: „Wir können nicht zwischen den vielen Übeln des Krieges unterscheiden und keine Klassifizierung vornehmen. Die Menschheit wird in einen Abgrund stürzen, wenn die Grundbedürfnisse der Wehrlosen nicht erfüllt werden“, so der Appell des Ordensmannes, der daran erinnert, dass „Frauen in Gaza unter schlechten hygienischen Bedingungen und mit wenig Kraft gebären. Sie werden mit Kaiserschnitten ohne Anästhesie in Krankenhäusern konfrontiert, denen es an Strom, Wasser und Medikamenten fehlt“.

Es sei also dringend notwendig, konkrete Antworten zu geben „für die Kinder, die um Hilfe bitten, um zu leben, für die Kleinen, die bereits mit so vielen Schwierigkeiten zu kämpfen haben“, und ihnen nicht zu sagen, dass „ihr Hunger warten muss, bis die Mächtigen der Welt die Erlaubnis geben, sie zu ernähren, oder gleichgültig und stillschweigend zustimmen, sie an Hunger sterben zu lassen“. Aus den Geschichten dieser Frauen und Kinder gehe hervor, dass „viele dieser Kleinen wie Erwachsene handeln, um denen zu helfen, die sie am meisten brauchen“, berichtet der Franziskaner.

P. Faltas bei den Kindern, die in einem italienischen Krankenhaus behandelt werden
P. Faltas bei den Kindern, die in einem italienischen Krankenhaus behandelt werden

„Ich höre mir ihre Geschichten an, ich lese ihre Geschichten und versuche zu verstehen, warum manche Erwachsene nicht das Bedürfnis und die Notwendigkeit verspüren, innezuhalten, zu helfen, Ungerechtigkeiten zu beenden. Wie kann man das Trauma eines Menschen auslöschen, der unter den Trümmern lag und sich selbst gerettet hat, während andere Mitglieder seiner Familie neben ihm starben? Wie kann man das wenige Jahre alte Kind trösten, das versucht, seine Mutter zu trösten, die ein weiteres Kind verloren hat?“

„Beten wir“, schloss der Vikar der Kustodie des Heiligen Landes, „dass das Licht der Wahrheit, das die Heuchelei besiegt, in die Gewissen eindringen kann. Verteidigen wir diejenigen, die unter den Übeln des Krieges leiden, seien wir die Stimme derer, die keine Stimme mehr haben, um Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden zu fordern.“

(sir - cs)

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09. März 2024, 13:39