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Jos im nigerianischen Plateau-Bundesstaat: Auch hier kommt es oft zu religiös motivierten Auseinandersetzungen Jos im nigerianischen Plateau-Bundesstaat: Auch hier kommt es oft zu religiös motivierten Auseinandersetzungen  (AFP or licensors)

EU: Lob und Tadel für Nigeria-Resolution

Die Bischöfe der EU-Staaten begrüßen die Resolution des EU-Parlaments vom Donnerstag, in der die jüngsten Angriffe auf Christen in Nigeria verurteilt werden.

Allerdings spiele der Text die religiöse Dimension des Konflikts herunter, so der EU-Bischofsverband Comece. Die Resolution bezieht sich auf das Massaker vom 23. bis 25. Dezember 2023, bei dem Bewaffnete einen groß angelegten Angriff auf mehr als 160 Dörfer in den Gebieten Bokkos, Barkin Ladi und Magu im Bundesstaat Plateau verübten. Dabei wurden mindestens 200 Christen getötet.

In dem beschlossenen Text erwähnen die Abgeordneten „die Rolle des Klimawandels und den Wettbewerb um knappe Ressourcen“. Trotz dieser kontextuellen Ursachen des Konflikts gebe es eine religiöse Dimension, so Comece. „Die anhaltenden Verwüstungen, die bewaffnete Hirten in verschiedenen Teilen unseres Landes anrichten, können nicht länger als bloße Auseinandersetzungen zwischen Viehzüchtern und Landwirten betrachtet werden“, schreiben sie. „Ihre Aktivitäten sollten als terroristische Akte behandelt werden.“

Wirklich nur der Klimawandel?

Pater Manuel Barrios Prieto, Generalsekretär der Comece, urteilte, Umwelt- und Wirtschaftsdruck könnten „die Grausamkeit der Angriffe und das koordinierte Vorgehen der islamistischen Fulani-Terroristen nicht ausreichend erklären“. Die in der Entschließung des EU-Parlaments erwähnten Angriffe an Heiligabend 2023 sind keine Einzelfälle. Bei einem Anschlag im Januar 2024 töteten Kämpfer mehr als 30 Menschen und zerstörten mehrere Häuser und Gotteshäuser.

Im vergangenen September wurde der Seminarist Na'Aman Danlami Stephen aus der Diözese Kafanchan bei einem Terroranschlag verbrannt. Darüber hinaus wurden über 2 Millionen Christen im Bundesstaat Benue aufgrund der Gewalt zu Vertriebenen. „Die Urheber dieser Verbrechen, islamistische Extremisten und Dschihadisten, genießen Straffreiheit, da sie nur selten strafrechtlich verfolgt und verurteilt werden“, rügt der Verband von Bischofskonferenzen aus EU-Ländern.

(vatican news – sk)


 

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10. Februar 2024, 11:00