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Geschmückte Elefanten nehmen in Trichoor (Kerala) an einem Festival teil Geschmückte Elefanten nehmen in Trichoor (Kerala) an einem Festival teil 

Indien: Für die Tötung von wilden Tieren

Katholische Bischöfe fordern die Regierung auf, die Vorschriften zu ändern, um die Tötung von wilden Tieren zu erlauben, welche in menschliche Siedlungen eindringen.

„Es sollten umgehend Maßnahmen ergriffen werden, die den Abschuss von Wildtieren erlauben, die eine erhebliche Bedrohung für das Leben und das Eigentum der Bürger darstellen.“ Das sagte Kardinal Baselios Cleemis, Vorsitzender des katholischen Bischofsrates von Kerala, in einer Erklärung. Sein Appell erfolgte, nachdem ein Wachmann aus dem südlichen Kerala am 16. Februar von einer Elefantenherde angegriffen und getötet wurde.

Insgesamt sind in diesem Jahr schon sechs Menschen in den Distrikten Wayanad und Idukki in Kerala von wilden Tieren getötet worden. Viele Christen arbeiten in diesen Distrikten als Landwirte. „Unsere Bauern, die am Rande der Wälder leben, befinden sich in einer schwierigen Situation“, sagte der Sprecher des Kerala-Bischofsrates, Pater Jacob Palakkappilly.

Kardinal Cleemis (hier bei der Aufbewahrung des verstorbenen Papstes Benedikt XVI. im Petersdom, Januar 2023
Kardinal Cleemis (hier bei der Aufbewahrung des verstorbenen Papstes Benedikt XVI. im Petersdom, Januar 2023

„Der Hauptgrund sind Gesetze, die sich nicht um das Wohlergehen der Menschen kümmern“

Offiziellen Angaben zufolge sind in Kerala in den letzten acht Jahren etwa 910 Menschen durch Wildtiere ums Leben gekommen. „Es ist notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um wilde Tiere zu kontrollieren“, so Kardinal Cleemis in seiner Erklärung. „In den letzten Jahren haben die Konflikte zwischen Mensch und Tier um ein Vielfaches zugenommen", erläutert Pater Palackkappillly. „Der Hauptgrund sind Gesetze, die sich nicht um das Wohlergehen der Menschen kümmern.“

Indiens strenges Tierschutzgesetz verbietet das Töten von Wildtieren; wer ihnen Schaden zufügt, muss mit einer Gefängnisstrafe von drei bis sieben Jahren rechnen. Die Kirche schlägt den Bau von Schutzmauern vor und fordert die Regierung auf, die Familien der Opfer zu entschädigen.

(ucanews – sk)
 

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21. Februar 2024, 11:48