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Die Geburtskirche in Bethlehem Die Geburtskirche in Bethlehem  (AFP or licensors)

Heiliges Land: Karfreitagskollekte in Kriegszeiten

Die Karfreitagskollekte wird traditionell für den Erhalt der Heiligen Stätten verwendet, der den Franziskanern anvertraut ist. Angesichts des Krieges im Heiligen Land bräuchten die Franziskaner vor Ort „weite Herzen“, um sich weiterhin um die Heiligen Stätten, Schulen und Altenheime kümmern zu können, so Franziskanerkustos Franceso Patton am Donnerstag.

„Öffnet eure Herzen und helft uns nach Kräften, damit wir uns weiterhin um dieses Heilige Land und seine Menschen kümmern können“, so der Franziskanerkustos in seinem diesjährigen Brief zur Karfreitagskollekte.

Wie die Nachrichtenagentur sir am Donnerstag meldet, blickte der Kustos in seinem Schreiben auf die Krisen der letzten Jahre zurück. Er habe gehofft, nach Ende der Corona-Pandemie könnte es eine Rückkehr zur Normalität geben. Doch sei diese Hoffnung enttäuscht worden. „Am 7. Oktober wurden wir plötzlich vom Ausbruch eines neuen Krieges überrascht“. An diesem Tag hatten Hamas-Terroristen Israel überfallen, 1.200 Menschen teils bestialisch ermordet und 240 Geiseln genommen. „Der Krieg hat nicht nur tausende Leben gekostet, sondern auch erneut den Pilgerfluss gestoppt und unsere Kinder gezwungen, für lange Zeit nicht in die Schule zu gehen", so Patton über die Folgen. Viele Christen im Heiligen Land hätten ihre Arbeit verloren, „vor allem in Bethlehem und Palästina, aber auch in der Heiligen Stadt Jerusalem“, so der Brief weiter.

Spenden für Schulen, Altenheime und soziale Projekte benötigt

Deshalb brauche es die Solidarität der Christen weltweit. Nur das Gebet und die Gnade Gottes könnten die Herzen zum Dialog bringen, „zur Versöhnung und zum Frieden“, so der Kustos. Auch Pilgerschaft sei ein Zeichen von Solidarität, ebenso wie materielle Zuwendungen. Den Franziskanern im Heiligen Land sei vom Heiligen Stuhl aufgetragen worden, sich um die Heiligen Stätten zu sorgen, sie in „Orte des Gebets“ zu verwandeln, Pilger zu versorgen sowie sich um die lokale Bevölkerung zu kümmern. Dazu gehörten auch der Unterhalt von Schulen und anderer Bildungseinrichtungen, Altenheime und soziale Projekte. Dabei seien die Franziskaner auf Spenden aus aller Welt angewiesen. Anlässlich der diesjährigen Karfreitagskollekte, die traditionell den Heiligen Stätten zukommt, bat der Kustos die Christenheit, sich „an diesem Tag konkret um die Mutterkirche von Jerusalem zu kümmern, die in diesen Tagen in großer Not ist.“

Die Sicherheitslage im Heiligen Land bleibt auch weiterhin für alle Einwohner prekär. Auf der Autobahn nach Jerusalem kam es am Donnerstag zu einem tödlichen Anschlag. Palästinenser eröffneten am Donnerstag auf Höhe der Siedlung Ma’ale Adumin das Feuer auf vorbeifahrende Autos und töteten einen zwanzigjährigen Mann. Mindestens acht Menschen wurden teils schwer verletzt. Die Polizei wertet die Tat als Terroranschlag.  

 

(sir – ww)

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22. Februar 2024, 12:01