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Palästinensische Kinder stehen in Rafah/Gaza für Essen an Palästinensische Kinder stehen in Rafah/Gaza für Essen an 

Gaza: „Save the Children” warnt vor Hungerkatastrophe

Tausenden Kindern drohe der Hungertod, Hilfsgüter würden zurückgehalten: Das Hilfswerk „Save the children“ hat in einem Pressestatement scharfe Vorwürfe gegen Israel erhoben. Die Situation vor allem im Norden des Gaza-Streifens sei katastrophal. Eine sofortige Waffenruhe sei nötig.

„Das Leben von 1,1 Millionen Kindern hängt am seidenen Faden“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung des Hilfswerkes „Save the children“. Nach fünf Monaten Krieg seien nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums des Gazastreifens 12.500 Kinder an den Folgen der Kämpfe gestorben. Durch die häufige Schließung der Grenzübergänge sowie Demonstranten, die den Übergang Keren Shalom blockierten, sei es beinahe unmöglich, Hilfsgüter ankommen zu lassen. Wenn diese durchkämen, sei die Ladung oft verdorben. Viele Familien vor allem im Norden des Gazastreifens hätten nichts mehr zu essen. Das Hilfswerk schätzt die Dunkelziffer bei Hungertoten in Gaza als hoch ein. Gründe dafür seien der Zusammenbruch des zivilen Kommunikationsnetzwerkes in Gaza und die Unmöglichkeit, Hilfsgüter in die Region zu begleiten. Zudem seien zwei weitere Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet worden, was die Gesamtzahl der toten Mitarbeiter auf 172 erhöhe.

Vorwurf der Kollektivstrafe

„Save the children“ fordert einen sofortigen Waffenstillstand. Die Verfasser verweisen auf die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes vom Januar, nach der Israel „sofortige und effektive Maßnahmen für die Versorgung mit Grundgütern und humanitärer Hilfe zu ergreifen“ habe. Dennoch sei die Liefermenge nach UN-Angaben um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Der Text betont weiterhin, dass eine „Kollektivstrafe“ und die „Verweigerung von humanitärer Hilfe an Kinder“ ebenso gegen geltendes Völkerrecht verstoße, wie der „Einsatz von Hunger als Waffe.“ Die internationale Gemeinschaft sei gefordert, „Fehler aus der Vergangenheit“ nicht zu wiederholen. Es könne nicht sein, dass Kinder verhungerten, während die Lastwagen mit Hilfsmittel nicht durchkämen.  

„Was wir in Gaza erleben, ist ein langsames Massensterben von Kindern, weil es keine Nahrung mehr gibt und für sie nichts mehr kommt. Sie sterben, weil die Welt es versäumt hat, sie zu schützen, und nun fliehen Familien in eine Todesfalle", sagt Jason Lee, Direktor von „Save the Children in den besetzten palästinensischen Gebieten“. Die Geschichte werde „über uns richten“, so Lee. Seine Organisation verlange nicht nur eine Waffenruhe und dass sich alle Konfliktparteien an die international gültigen Menschenrechte hielten. Zudem sei ein sicherer und ungehinderter Zugang für humanitäre Hilfe, also Menschen, Treibstoff und Güter vor allem in den Norden der Region, unabdingbar.

Geld für UNRWA gefordert

Weiterhin sollten die Mittel für die UNRWA wieder aufgestockt werden. Zahlreiche Geberländer hatten die Finanzierung des schon in der Vergangenheit in der Kritik stehenden Palästinenserhilfswerkes der Vereinten Nationen ausgesetzt, nachdem bekannt worden war, dass mehrere Mitarbeiter aktiv beim Terrorangriff der Hamas auf israelische Zivilisten am 07. Oktober 2023 beteiligt waren.

(savethechildren – ww) 

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28. Februar 2024, 14:53