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Eine Bushaltestelle in Thiruvananthapuram, Hauptstadt des indischen Bundesstaates Kerala Eine Bushaltestelle in Thiruvananthapuram, Hauptstadt des indischen Bundesstaates Kerala  (AFP or licensors)

Indien: Katholiken begrüßen Entscheidung, Verfassungswerte zu lehren

Katholiken in Indien haben die Entscheidung einer kommunistischen Provinzregierung begrüßt, die Präambel der Verfassung in den Schullehrplan aufzunehmen. „Die Entscheidung hätte schon vor langer Zeit getroffen werden sollen“, sagte der Sprecher des regionalen katholischen Bischofsrates von Kerala, Pater Jacob G. Palakkappilly.

Der Bildungsminister des südlichen Bundesstaates Kerala, Vasudevan Sivankutty, kommunizierte am Dienstag den Beschluss, „die Präambel der Verfassung ab der nächsten Schulperiode, die im Juni beginnt, den Schülern der Klassen 1 bis 10 zu lehren“. Die Entscheidung ziele darauf ab, jungen Menschen die Bedeutung der Verfassung bewusst zu machen, so der Beamte, der erklärte, dass die Präambel „in alle Schulbücher aufgenommen und Teil der Lehrerausbildung werden“ soll. Der Schritt des einzigen kommunistisch regierten Bundesstaates ist ein Novum in dem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern.

„Das ist eine wunderbare Entscheidung“

Die Katholiken in Indien begrüßten die Entscheidung der kommunistischen Provinzregierung, da sie sich Sorgen um die Säkularisierung im Land machen. Pater Jacob G. Palakkappilly, Sprecher des regionalen katholischen Bischofsrates von Kerala (KCBC), sagte gegenüber UCA News: „Das ist eine wunderbare Entscheidung. Sie hätte schon vor langer Zeit getroffen werden sollen. Es besteht kein Zweifel daran, dass diese Initiative den Schülern einen besseren Einblick in unsere verfassungsmäßigen Werte geben wird, insbesondere in den säkularen Charakter unserer Verfassung in einer Zeit zunehmender Intoleranz und Diskriminierung aufgrund von Kaste, Glaube und Religion“.

In der Präambel der indischen Verfassung heißt es, dass Indien „eine souveräne, sozialistische, säkulare, demokratische Republik“ ist, die sich „der Gerechtigkeit, Gleichheit und Freiheit“ verpflichtet fühlt.

Verfolgung von Muslimen und Christen nimmt zu

In Indien hat die Verfolgung von Muslimen und Christen zugenommen, seit die pro-hinduistische Bharatiya Janata Party (BJP) im Jahr 2014 an die Macht kam. Elf Provinzstaaten, von denen die meisten von der BJP regiert werden, haben drakonische Anti-Konversionsgesetze erlassen, die häufig dazu missbraucht werden, Christen und ihre Einrichtungen zu verfolgen. Die Regierung von Premierminister Narendra Modi hat bereits angedeutet, ein einheitliches Zivilgesetzbuch einzuführen, das den Schutz der Rechte von Minderheiten und diskriminierten Gruppen aufheben wird.

(uca news – vn)

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20. Januar 2024, 11:46