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14. Januar: Huthi-Kämpfer protestieren gegen die US-Militärschläge 14. Januar: Huthi-Kämpfer protestieren gegen die US-Militärschläge  

Abu Dhabi: Vikar für Südarabien befürchtet regionale Eskalation

Die sich verschärfende Situation im Roten Meer könnte den Nahen Osten in Brand setzen. Das fürchtet der Apostolische Vikar für Südarabien, Paolo Martinelli, in einer Stellungnahme gegenüber dem Portal Asia News am vergangenen Samstag.

Seit Donnerstag attackieren amerikanische und britische Einheiten Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen aus der Luft und von See. Die Rebellen hatten seit November insgesamt 27 Angriffe gegen Frachtschiffe unternommen, die nach ihrer Einschätzung „mit Israel in Verbindung stehen“. Sie bezeichnen dies als „Solidaritätsgeste mit den Palästinensern in Gaza“, wo die israelische Armee seit den Attacken vom Oktober gegen die Hamas kämpft. Als Antwort auf die Militärschläge verkündeten die Rebellen, nunmehr auch anglo-amerikanische Interessen als „legitime Angriffsziele“ zu betrachten.  Das Rote Meer ist eine der wichtigsten Handelsrouten weltweit, durch die normalerweise fast 12% der globalen Handelsströme laufen.

Papst: Telefonat mit iranischem Präsidenten

Martinelli befürchtet eine Eskalation des Konflikts durch die Einbeziehung weiterer Akteure, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatten. Allen voran betrifft dies die Islamische Republik Iran, die als Hauptunterstützer der schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen gilt. Im November hatte Papst Franziskus in einem aufsehenerregenden Telefonat mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi über die Lage in Israel und Palästina gesprochen. Darin hatte der Papst seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, dass alles getan werde „um eine Ausweitung des Konfliktes um jeden Preis zu vermeiden“.

Sorge um christliche Minderheit

Die Lage für die Bevölkerung im Jemen werde durch die jüngsten Entwicklungen in der Region immer schwieriger, zieht Martinelli Bilanz. „Trotz des guten Willens vieler Beteiligter bleibt es die größte Schwierigkeit, eine stabile Balance zwischen den vorherrschenden Kräften zu finden“, so der Apostolische Vikar. Vor allem die kleine christliche Bevölkerung des Landes hatte in den vergangenen Jahren unter Krieg und Gewalt zu leiden. Mehrere Ordensfrauen der „Missionarinnen der Nächstenliebe“ waren 2016 in den Aden getötet worden. Momentan sei die Situation allerding ruhig. „Wir beten, dass die Ordensfrauen ihre Mission in Ruhe fortsetzen können“. 

(asianews - ww)

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15. Januar 2024, 12:06