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Muslime versammeln sich in Solidarität mit den Opfern der Bombenexplosion im Süden der Philippinen Muslime versammeln sich in Solidarität mit den Opfern der Bombenexplosion im Süden der Philippinen  (ANSA)

Philippinen: Universität in Marawi nach Anschlag wiedereröffnet

Der Uni-Campus der Mindanao State University (MSU) in Marawi hat seit Montag wieder seine Pforten geöffnet, nachdem die Bildungseinrichtung acht Tage lang nach dem Bombenanschlag geschlossen war. Bei einem Gottesdienst am 3. Dezember in der als Kapelle genutzten Sporthalle wurden vier Menschen getötet.

Der Wiederaufnahme des Lehrbetriebs ging eine Gebetswache voraus, an der an diesem Montagmorgen an der MSU die akademischen Behörden, Universitätsmitarbeiter, Studenten, Bischof Edwin De la Peña, Leiter der Gebietsprälatur von Marawi, und Erzbischof Antonio Ladesma teilnahmen. Die Universitätsleitung bekundete erneut ihr „tiefes und aufrichtiges Beileid gegenüber den Familien der vier bei der Explosion getöteten Menschen“, nämlich den beiden katholischen Studenten der Universität Junrey Barbante und Janine Arenas, der Dozentin Evangeline Aromin und Riza Daniel, der Mutter eines weiteren Studenten.

„Wir beten, dass die Opfer in Frieden ruhen. Wir schließen uns der Trauer der Familien an, und um ehrlich zu sein, ein Teil von uns, von jedem Studenten oder Dozenten der MSU, stirbt und bleibt bei ihnen“, sagte Basari Mapupuno, Präsident der MSU.

Die Wiederaufnahme der Aktivitäten auf dem Campus wurde in Abstimmung mit den Sicherheitskräften und den örtlichen Behörden beschlossen.

Immer noch traumatisiert

Einige Studenten seien immer noch traumatisiert: Nach Angaben der MSU seien etwa 2.000 der 15.000 eingeschriebenen Studenten nach dem Angriff in ihre Heimatprovinzen außerhalb von Lanao del Sur zurückgekehrt, und nicht alle seien bereit, den Unterricht wieder aufzunehmen. Die Verwaltung der MSU hat verstärkte Sicherheitsmaßnahmen angekündigt und spezielle Kontrollpunkte am Eingang der Universität eingerichtet.

Zu dem Anschlag haben sich lokale Gruppen bekannt, die zum Netzwerk „Islamischer Staat“ (IS) gehören sollen. In den letzten Tagen waren Militäroperationen gegen die drei lokalen militanten islamischen Gruppen „Dawlah Islamiyah“, „Abu Sayyaf“ und „Maute“ im Westen Mindanaos eingeleitet worden; der Anschlag könnte nach Angaben der Polizei eine Reaktion auf diese Operationen gewesen sein. Nach ersten Ermittlungen verhaftete die philippinische Polizei Jafar Gamo Sultan; Augenzeugen und Überwachungskameras zufolge befand sich der Verdächtige in Begleitung des immer noch gesuchten Mannes, der als Urheber des Sprengsatzes gilt.

Besondere Hilfe

Murad Ebrahim, Ministerpräsident der muslimischen Autonomieregion, zu der die Provinz Lanao del Sur mit der Hauptstadt Marawi gehört, sagte, die Regierung der Region werde die medizinischen Kosten der Opfer übernehmen und den Familien der Opfer und der etwa 50 Verletzten besondere Hilfe zukommen lassen.

Die katholische Gemeinde von Marawi und die Bischofskonferenz der Philippinen haben am 6. Dezember im Namen der Kirche des ganzen Landes einen besonderen Tag der Trauer und des Gebets zum Gedenken an die Opfer abgehalten. Bischof Pablo Virgilio David, Vorsitzender der Bischofskonferenz der Philippinen, zelebrierte eine Messe und lud die Gläubigen im ganzen Land ein, in der Adventszeit heilige Messen zu feiern, den Rosenkranz zu beten und besondere Werke der Nächstenliebe zu vollbringen.

(fides – mg)

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12. Dezember 2023, 11:16