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Bamako Bamako  (AFP or licensors)

Medien: In Mali entführter deutscher Missionar wieder frei

Der deutsche Pater Hans Joachim Lohre von den „Weißen Vätern“ (Afrikamissionare) ist laut Medienberichten ein Jahr nach seiner Entführung in Mali diesen Sonntag freigekommen. Der Missionar war am 20. November 2022 entführt worden. Laut dem vatikanischen Pressedienst Fides sind die genaueren Umstände der Freilassung noch unklar.

Auch der französische Sender „RFI" berichtete über die Freilassung des Missionars. Offiziell haben sich jedoch weder Berlin noch Bamako bisher zu dem Fall geäußert.

Laut Fides ist die Freilassung des deutschen Missionars am Sonntag von einem Vertreter der malischen Regierung und zwei Vertretern der Erzdiözese Bamako bekannt gegeben worden, die anonym bleiben wollen. Der Missionar soll von Vertretern der deutschen Behörden in Gewahrsam genommen und über Nacht mit einem Sonderflug nach Deutschland gebracht worden sein. Deutschland unterhält in Mali noch ein eigenes Militärkontingent im Rahmen der UN-Friedensmission MINUSMA. Es läuft zum Ende des Jahres aus, wie es die 2020 durch einen Putsch an die Macht gekommenen Militärs fordern.

Seit mehr als 30 Jahren in Mali

Pater Hans-Joachim Lohre wirkte seit mehr als 30 Jahren in Mali, wo er unter anderem am Islamisch-Christlichen Ausbildungsinstitut (IFIC) unterrichtete und für das Glaubens- und Begegnungszentrum in Hamdallaye verantwortlich war. Lohre wurde im November 2022 in Malis Hauptstadt Bamako entführt, als er sich auf die Sonntagsmesse vorbereitete. Das Kreuz, das der aus Westfalen stammende Priester trug, wurde anschließend in der Nähe seines Autos gefunden. Er soll in der Gewalt von Islamisten, der „Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime" (JNIM), gewesen sein. 

Pater Lohre ist der zweite Deutsche, der in weniger als einem Jahr in der Sahelzone freigelassen wurde - nach der Freilassung des Entwicklungshelfers Jörg Lange im Dezember 2022, der am 11. April 2018 im westlichen Niger, an der Grenze zu Mali, entführt worden war. Eine Reihe ausländischer Geiseln, darunter ein Südafrikaner und ein italienisches Ehepaar mit ihrem Sohn, werden laut Fides in der Sahelzone weiterhin festgehalten.

(fides/rfi/kna - sst)

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27. November 2023, 10:51