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Trauer in Jacksonville Trauer in Jacksonville  (ANSA)

Florida: Bischof verurteilt rassistisch motivierte Schießerei

Im US-Bundesstaat Florida hat laut Polizeiangaben ein schwer bewaffneter weißer Mann am Samstag (Ortszeit) in einem Geschäft der Stadt Jacksonville das Feuer auf drei Farbige eröffnet. Der Mann erschoss drei Menschen und nahm sich anschließend selbst das Leben. Bischof Erik T. Pohlmeier von St. Augustine in Florida verurteilte die Tat in einer Erklärung als „sinnlose Gewalttat", wie Ucanews diesen Montag berichtet.

„Der ungehinderte Zugang zu Waffen, gepaart mit der anhaltenden Normalisierung von weißer Vorherrschaft und Extremismus, hat den Weg für eine weitere verheerende rassistisch motivierte Massenerschießung geebnet", so der Bischof weiter. Der Täter habe unschuldige Menschen allein aufgrund ihrer Hautfarbe ins Visier genommen: „Mit einer Waffe, die mit Hakenkreuzen bedeckt war, zielte der Schütze absichtlich auf das Leben von Schwarzen", heißt es in der Erklärung. Bischof Pohlmeier, dessen Diözese ihren Sitz in Jacksonville hat, rief die Politiker in den USA auf, mehr gegen rassistische Gewalt zu tun:

„Verurteilungen sind nicht genug - wir fordern Taten“

„Solange unsere führenden Politiker nicht schnell und gezielt gegen die Geißel der rassistischen Gewalt und des weißen Nationalismus vorgehen, die dieses Land weiterhin plagen, werden Gräueltaten wie diese auch weiter geschehen. Verurteilungen sind nicht genug - wir fordern Taten", 

Sheriff T.K. Waters aus Jacksonville äußerte auf einer Pressekonferenz ebenfalls, dass „diese Schießerei rassistisch motiviert war" und der Täter „Schwarze hasste". Es habe „mehrere Manifeste" des Mörders gegeben, in denen er seinen Hass auf Schwarze detailliert darlegte. „Der Hass, der den Amoklauf des Schützen motivierte, ist ein zusätzlicher Grund für die Trauer", so Sheriff Waters. „Dies war, offen gesagt, ein Wahnsinniger, der beschloss, andere zu töten", so der Sheriff. Der Mann Anfang 20 habe gezielt auf Menschen mit schwarzer Hautfarbe geschossen. Überdies bestätigten die Behörden, dass eine der Tatwaffen mit einem Hakenkreuz bemalt war.

Mehrere Anti-Rassismus-Organisationen meldeten sich mit einer gemeinsamen Stellungnahme zu Wort. Darin verurteilten sie den blutigen Angriff in Florida als einen Akt „jenseits der Menschlichkeit". Die Gruppen Interfaith Alliance und Interfaith Alliance of Southwest Florida wiesen zudem darauf hin, dass die Tat „ausgerechnet am 60. Jahrestag des Marsches auf Washington" stattfand.

Bitte um Gebete

Bischof Pohlmeier rief unterdessen alle zu Zusammenhalt und Gebeten auf: „In Zeiten wie diesen ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir als Gemeinschaft zusammenkommen, uns gegenseitig unterstützen und uns gegen Hass in all seinen Formen stellen". Der katholische Geistliche betonte,   „dass Gewalt und Fanatismus keinen Platz in unseren Herzen und in unserer Gesellschaft haben." Er rief alle dazu auf, aktiv „Verständnis, Respekt und Einheit unter allen Menschen" zu fördern. 

„Unsere Gebete sollen als Quelle des Trostes und der Heilung dienen. Lasst uns außerdem für die Bekehrung der Herzen beten, die Vorurteile hegen, damit sie durch die Gnade Gottes verwandelt werden und einen Geist der Liebe und Versöhnung annehmen", so der katholische Bischof weiter. 

Täter wollte zuvor auf Uni-Gelände

Nach Angaben der Behörden begab sich der Schütze zunächst auf den Campus der Edward Waters University, einer historisch schwarzen Hochschule, wo er sich weigerte, sich gegenüber einem Sicherheitsbeamten auszuweisen, und aufgefordert wurde, das Gelände zu verlassen. In einer Pressemitteilung der Universität heißt es: „Die Person kehrte zu ihrem Auto zurück und verließ den Campus ohne Zwischenfälle. Der Vorfall wurde dem Jacksonville Sheriff's Office von der EWU-Sicherheitsabteilung gemeldet".

(ucanews/kap/kna - sst)

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28. August 2023, 12:52