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Trauer in Annecy Trauer in Annecy 

Frankreich: Bischof lädt zu Gebet für Opfer von Messerangriff

Nach dem Messerangriff auf Kleinkinder und Erwachsene auf einem Spielplatz in der französischen Stadt Annecy lädt der katholische Ortsbischof Yves Le Saux für Freitagabend zu einem Gottesdienst und einem anschließenden Gebet für die Opfer und ihre Familien in der Kathedrale ein.

In einer Stellungnahme auf der Website der Diözese Annecy drückt Le Saux Entsetzen und tiefe Trauer über den Angriff aus. Den Opfern und ihren Angehörigen versicherte der Bischof das Gebet der Katholiken. Der Angriff hat Frankreich tief erschüttert.

Der mutmaßliche Täter, ein 31-jähriger Mann, hatte am Donnerstag einen Spielplatz am See angegriffen und sechs Menschen, unter ihnen vier kleine Kinder, mit einem Messer teils lebensbedrohlich verletzt. Sicherheitskräfte überwältigten ihn. Der Mann stammt laut Behördenangaben aus Syrien, lebte jahrelang als Asylberechtigter in Schweden und kam erst vor wenigen Monaten nach Frankreich, wo er zuletzt ohne festen Wohnsitz war. Am Freitag soll er psychologisch begutachtet und verhört werden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nannte die Tat einen Akt „absoluter Feigheit“.

Medienberichte

Bei dem Angreifer soll es sich laut französischen Medienberichten um einen Christen handeln. Der TV-Sender BFMTV berichtete unter Berufung auf eine Videoaufnahme der Tat, dass der Mann vor dem Angriff „Im Namen Jesu Christi“ gerufen haben soll. Der Angreifer habe bei der Festnahme ein Kreuz und ein Gebetsbuch bei sich gehabt. Die örtliche Staatsanwältin Line Bonnet-Mathis beteiligte sich am Donnerstagabend nicht an Spekulationen über das Motiv des Mannes. „Es ist viel zu früh, um dazu etwas zu sagen“, erklärte sie.

Im Namen Gottes zu töten oder zu versuchen zu töten, sei eine absolute „Perversion“ des Glaubens, betonte Bischof Le Saux in einem Interview mit BFMTV, in dem er auch auf die möglichen Hintergründe der Tat angesprochen wurde. Generell werfe das Drama „Fragen über die Gewalt auf, die unsere Gesellschaft durchzieht, und verpflichtet uns, immer mehr gemeinsam zu arbeiten, um sie zu bekämpfen“, erklärte der Bischof in seiner Stellungnahme auf der Diözesanwebsite.

(kap – mg)

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09. Juni 2023, 11:50