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Polarisierung verschmutzt das soziale Klima Polarisierung verschmutzt das soziale Klima 

Neuer Erzbischof von Madrid: „Polarisierung widerspricht Evangelium"

Der designierte Erzbischof von Madrid, José Cobo Cano, beklagt die zunehmende Polarisierung in der katholischen Kirche. Unversöhnliche Äußerungen über andere Getaufte widersprechen seinen Worten zufolge der Frohen Botschaft.

Cobo Cano, dessen Ernennung zum Erzbischof von Madrid der Vatikan an diesem Montag bekanntgab, äußerte sich Anfang des Monats bei einer Veranstaltung des Instituto Superior de Pastoral in Madrid. Polarisierung in der Kirche „bricht mit dem Evangelium, weil sie den Blick auf die anderen ausschließt und wir uns selbst an die Stelle Gottes setzen, wir treten als Besitzer des Baumes von Gut und Böse auf"“, so der Priester, der zum Zeitpunkt seiner Äußerung noch Weihbischof von Madrid war. Polarisierungen „schaden unserem Volk mehr, als wir denken“.

Als bestes Gegenmittel empfahl Cobo Cano, „dass wir anfangen, die Gesichter unserer Brüder und Schwestern zu erkennen; das ist der Impfstoff, den wir Christen gegen die Polarisierung haben".

„zu wenig Ideen und zu viele Ideologien“

Er stimme dem italienischen Kardinal Matteo Zuppi zu, der davon gesprochen habe, dass es in der Kirche momentan „zu wenig Ideen und zu viele Ideologien“ gebe. Polarisierung entferne Menschen voneinander, „sie ist sehr hart, weil sie die Menschen spaltet, Gesichter auslöscht und sie in einen Tweet oder einen Feind verwandelt, den ich mit allem bewerfen kann, was ich will". Der Glaube hingegen stelle „immer die Gesichter in den Vordergrund", so Cobo Cano.

Nach seiner Ernennung zum neuen Erzbischof von Madrid zeigte sich José Cobo Cano in einem Brief an die Menschen der Erzdiözese dankbar für seine Vorgänger und versicherte, er blicke „mit Vertrauen" in die Zukunft. Ebenso sei er besorgt über die Probleme der Gläubigen und ihrer Nachbarn in der Diözese: „die Ärmsten und Schwächsten bedrängen uns von Jesus Christus selbst", so der designierte Madrider Erzbischof.

Der 57-jährige Andalusier erwarb einen Abschluss in Rechtswissenschaften von der Universität Complutense in Madrid, ehe er 1988 ins Priesterseminar der spanischen Hauptstadtdiözese eintrat. Weihbischof wurde er 2017.

(vida nueva – gs)

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13. Juni 2023, 12:10