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Vietnam: Inhaftierter katholischer Menschenrechtler erhält Preis

Ein katholischer Aktivist, der in seinem Heimatland Vietnam in Haft ist, hat einen US-amerikanischen Menschenrechtspreis erhalten. Das berichtet die Agentur Asianews. Die Auszeichnung geht jährlich an Personen und Gruppen, die sich für Freiheit in Vietnam einsetzen.

Der Aktivist Nguyen Nang Tinh, von Beruf Musiklehrer, ist seit 2019 im Gefängnis. Ein vietnamesisches Gericht hatte ihn wegen „Herstellung, Verteilung und Verbreitung staatsfeindlicher Propaganda" zu elf Jahren Haft und weiteren fünf Jahren Hausarrest verurteilt.

Die Frau des 46-jährigen bezeichnete die Ehrung für ihren Ehemann als „Quelle der Ermutigung" für die Familie und all jene, „die für Demokratie, Menschenrechte und Gerechtigkeit in Vietnam kämpfen". In seiner Zelle konnte der Katholik wegen der auferlegten Beschränkungen weder religiöse Bücher lesen noch Priester treffen oder beten, so Asianews. Trotz des harten Gefängnisregimes und des Drucks der Behörden habe er stets seine Unschuld beteuert und friedliche Protestformen wie Hungerstreiks unterstützt.

In Vietnam hatte der Musiklehrer jungen Menschen einige Lieder vorgestellt, die die nationale Kultur und die Unabhängigkeit des Landes vom chinesischen Einfluss preisen. Darüber hinaus beteiligte er sich an Kundgebungen gegen die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen und protestierte öffentlich gegen das Stahlunternehmen Formosa, das Menschenrechtsorganisationen zufolge Giftmüll ins Meer geleitet und damit vier vietnamesische Provinzen verschmutzt haben soll.       

Das diesjährige Thema des Le Dinh Luong Menschenrechtspreises lautete „Verteidigung der nationalen Souveränität gegen die Bedrohung durch China", die Preisverleihung fand am 10. Dezember statt, dem UN-Welttag der Menschenrechte. Vergeben wird die jährliche Auszeichnung von der Organisation Viet Tan, die von den USA aus für einen demokratischen Übergang in Vietnam wirbt.

(asianews – gs)

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13. Dezember 2022, 16:23