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Im Gebiet zwischen Ertirea und Äthiopien herrschen seit längerem große Spannungen Im Gebiet zwischen Ertirea und Äthiopien herrschen seit längerem große Spannungen 

Eritrea: Bischof und zwei Priester verhaftet

Bei seiner Einreise nach Eritrea ist der Bischof von Segheneity im Süden des Landes, Fikremariam Hagos, offenbar noch am internationalen Flughafen von Asmara durch Sicherheitskräfte verhaftet worden. Das meldet die vatikanische Nachrichtenagentur fides.

Medienberichten zufolge geschah die Verhaftung bereits in der vergangenen Woche. Einige Tage zuvor seien auch Mihretab Stefanos, Pfarrer der St. Michael's Church in Segheneity, und der Kapuziner Abba Abraham verhaftet worden. Sie würden derzeit im Gefängnis von Adi Abeto festgehalten. Die Regierung habe sich noch nicht zur Verhaftung des Bischofs geäußert, berichtet fides. Fikremariam Hagos war 2012 zum ersten Bischof der Diözese im Süden Eritreas geweiht worden.

Spannungen zwischen Regierung und Kirche

In Eritrea sind die Beziehungen zwischen der Kirche und der autokratischen Regierung von Spannungen geprägt, unter anderem wurden in der jüngeren Vergangenheit immer wieder katholische Schulen und Gesundheitseinrichtungen durch die Regierung konfisziert.

Aus dem benachbarten Äthiopien melden diplomatische Quellen derweil die Einnahme von Shire, einem der wichtigsten städtischen Zentren in der separatistischen Region Tigray, durch die Armee der Regierung. Der Vorschlag der Afrikanischen Union für Friedensgespräche in Tigray blieb erfolglos; die Gespräche sind auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Seit zwei Jahren tobt in der Grenzregion zwischen Eritrea und Äthiopien ein Konflikt, in dem äthiopische Regierungstruppen gegen Rebellen in der Region Tigray vorgehen. Nach dem Bruch eines Waffenstillstandsabkommens vom März lebten die Gefechte seit Ende August wieder auf. Immer wieder ist von einer Verwicklung eritreischer Truppen die Rede. 

UN-Menschenrechtskommissar besorgt über Lage in Tigray

Unterdessen hat sich der neue UN-Kommissar für Menschenrechte, Volker Türk, besorgt über jüngste Luftangriffe in der äthiopischen Bürgerkriegsregion geäußert. Dadurch drohten sich die schon verheerenden Folgen für Zivilisten noch zu verschlimmern, warnte Türk am Dienstag in Genf. Auch wenn Nachrichten aus dem Konfliktgebiet schwer zu überprüfen seien, sei klar, dass es eine „erschütternde" Zahl von Opfern gebe.

Bei einem der Angriffe wurde am Freitag auch ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation International Rescue Committee getötet. Türk sagte, inmitten der düsteren humanitären Lage sei dies „völlig inakzeptabel". Beunruhigt sei er auch über eine mögliche Eskalation angesichts der anhaltenden Mobilisierung von Kämpfern durch verschiedene Konfliktparteien.

Türk rief zu einem Ende der Feindseligkeiten und zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts auf. Wahllose oder gezielte Angriffe auf Zivilisten und zivile Ziele stellten nach dem Völkerrecht Kriegsverbrechen dar, betonte der UN-Menschenrechtskommissar.

(fides/kna - cs)

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18. Oktober 2022, 11:28