Bartholomaios an Kyrill: Rücktritt statt Unterstützung für Krieg
Bartholomaios I. äußerte sich kurz vor seinem Besuch in Großbritannien und der Erzdiözese Thyateira. Weiter sagte das geistliche Oberhaupt von rund 300 Millionen orthodoxen Christen weltweit, der anhaltende Krieg zwischen den Orthodoxen habe ihn stark getroffen, wie das Nachrichtenportal „Orthodox Times" (Samstag) berichtete.
„Was für uns noch schmerzlicher ist, ist die Tatsache, dass das Moskauer Patriarchat so weit gekommen ist, sich den politischen Ambitionen der Russischen Föderation zu unterwerfen, diese gewaltsame Invasion und das ungerechtfertigte Blutvergießen zu unterstützen und scheinbar zu segnen“, betonte Bartholomaios. Er selbst habe „Aggression und Gewalt wiederholt verurteilt" und zugleich „inbrünstig und brüderlich" an den Patriarchen von Moskau appelliert, seine Position von politischen Verbrechen zu trennen, selbst wenn dies bedeute, dass er von seinem Amt zurückzutreten müsse, so der griechisch-orthodoxe Patriarch. Er hoffe weiterhin, dass die Schwierigkeiten zwischen Moskau und Konstantinopel gelöst würden, so Bartholomaios.
Der Bruderkrieg Russlands gegen die Ukraine treibt einen Keil auch durch die orthodoxe Weltgemeinschaft. Der Moskauer Patriarch gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und unterstützt dessen Angriffskrieg in der Ukraine. Unterdessen berichtete der geschäftsführende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der rumänisch-orthodoxe Priester Ioan Sauca, Kyrill habe ihm gesagt, dass Krieg nicht heilig sein könne. Sauca besuchte den russisch-orthodoxen Patriarchen kürzlich in Moskau. Man sei sich einig gewesen, dass Krieg nicht heilig sein kann.
(kna – gs)
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