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Guillermo Esteban alias „Grilex“ ist in Spanien ein bekannter Rapper Guillermo Esteban alias „Grilex“ ist in Spanien ein bekannter Rapper  Die Geschichte

Mit Rapmusik auf dem Weg zu Gott

Er war wütend auf Gott, erklärte ihm durch seine offensiven Songs den Krieg. Doch dann nahm der Weg der Ablehnung eine überraschende Wende: Gott sprach zu ihm durch seine Mitmenschen – und auf einmal war nichts mehr wie zuvor.

Silvia Kritzenberger und Mireia Bonilla – Vatikanstadt

Er selbst definiert sich als „christlichen Rapper“. In seiner Heimatstadt Madrid ist der 25-jährige Guillermo Esteban – besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Grilex“ – ein bekannter Musiker, der jungen Menschen christliche Werte vermittelt, ihnen Jesus nahebringt. Aber dem war nicht immer so. Alles begann, als Guillermo 17 Jahre alt war und seine Familie um das Leben seines kleinen Bruders bangen musste, der schwerkrank war. Die Ärzte hatten ihn schon aufgegeben. In seiner Verzweiflung wurde der Rap für Guillermo zum Zufluchtsort: „Eines Nachts begann ich, ein Lied für meinen Bruder zu schreiben, und da merkte ich, wie der Druck, der sich in mit aufgestaut hatte, immer mehr nachließ,“ erzählt der junge Spanier.

„Gott ist schuld“

Der Song wird ein Hit – und der Ruhm klopft an seine Tür. Aber Guillermo kann mit der plötzlichen Popularität nicht umgehen. Der Erfolgt steigt ihm zu Kopf; er fühlt sich anderen überlegen, stößt jeden in seiner Umgebung vor den Kopf. Nach und nach beginnt ihn der plötzliche Ruhm zu vergiften – und irgendwann ist er allein, hat niemanden mehr. In seiner Wut macht er Gott für sein Dilemma verantwortlich: „Ich weiß nicht, ob es dich gibt, aber da ich allein bin, ist klar, dass du mich nicht liebst. Wenn es dich gibt, werde ich zu dir kommen, und auch, wenn es dich nicht gibt, werde ich kommen – und dir meinen ganzen Hass entgegen schreien.“

Eines der ersten Konzerte von Guillermo Esteban
Eines der ersten Konzerte von Guillermo Esteban

Der Ruf Gottes

In dieser Zeit der Selbstisolation – zerfressen vom Hass, der sich in den Texten seiner provokanten Songs Luft macht, die ihn vom Glauben und seiner Familie immer weiter entfernen – ergeht plötzlich der erste Ruf des Herrn an ihn: seine Mutter lädt ihn ein, mit ihr zur Messe zu gehen, will Zeit mit ihm verbringen. Zuerst blockt Guillermo ab, doch dann nimmt er die Einladung doch an. „Aber wenn die Messe vorbei ist, will ich von dir und der Kirche nichts mehr wissen,“ so seine Bedingung.

Als Guillermo und seine Mutter aus dem Auto steigen, wird er von einem Mädchen erkannt. „Grilex!“ ruft sie begeistert und kann es kaum fassen, ihr Idol vor sich zu haben. Sie greift die Gelegenheit beim Schopf und lädt den Rapper zu einem „Alpha-Dinner“ ein: eines dieser Abendessen, bei denen es um Evangelisierung geht. Davon weiß Guillermo nichts, aber es ist ihm auch egal. Nicht egal aber ist ihm dieses hübsche Mädchen, das er unbedingt wiedersehen will. Und so nimmt er die Einladung an.

Von der Isolation zum Dienst an den anderen

Bei einem Abendessen bleibt es nicht. Guillermo wird gebeten, Freiwilligenarbeit zu leisten, und er tut es – sein überlegenes Gehabe legt er deswegen aber noch lange nicht ab. Doch dann – leise und unvermutet – kann der Herr doch noch Zugang zu ihm finden. Als Guillermo erkennt, dass man „Gott in den Menschen findet“, erkennt er, dass nicht er ihnen geholfen hat, sondern sie ihm.

Der Weg zur Öffnung des Herzens

Für Guillermo beginnt der Umwandlungsprozess damit, dass er sich seinen Ängsten stellt. Der erste Schritt, den er macht, ist, sein Herz zu öffnen und zu erkennen, dass Gott nicht so ist, wie er ihn sich vorgestellt hatte. Er ist kein gnadenloser Richter, der stets bereit ist, dich zu bestrafen, sobald du eine Sünde begehst. Guillermo erkennt, dass „er ein Gott ist, der liebt; ein Gott, der vergibt; der dir nah ist.“ Und als er das erkannt hat, ist nichts mehr wie zuvor…

Nach und nach verliebt sich Guillermo in Gott. Aber erst als er anfängt, an den sogenannten „conviviencias“-Treffen teilzunehmen, spürt er die Nähe des Herrn so stark, dass er denkt: „Ohne ihn hat mein Leben keinen Sinn“. Gott hatte ihn schon zuvor berührt, aber diesmal war es anders: denn nun hatte der junge Rapper verstanden, dass Gott nicht wie ein Zauberstab wirkt, dass man nicht kurz berührt und geheilt wird und dann alles im Leben perfekt ist. Nein, Guillermo, hat nun erkannt, dass das Leben des Glaubens eine Reise ist, auf der das Kreuz mit Ihm getragen werden muss.

Der Rapper als Freiwilligenhelfer
Der Rapper als Freiwilligenhelfer

Mit Musik Gutes tun

Guillermo erkennt, dass er mit seiner Rap-Musik Gutes tun kann: statt sie als Instrument der Macht über andere zu sehen, sieht er darin nun eine Möglichkeit, den Menschen zu helfen. Und so beginnt er, Stücke zu schreiben, die vom Evangelium inspiriert sind. „Was ich mit meinem Rap vermitteln will, sind die Werte Jesu. So kann ich Menschen helfen, die sich leer und unbedeutend fühlen,“ erklärt er.“ Heute will Guillermo mit seinen Texten nicht mehr provozieren, sondern die Botschaft Jesu Christi an die junge Generation weitergeben. Er hat erkannt, dass der Rap ein „gewaltiges“ Mittel der Evangelisierung sein kann.

Die Rolle Padre Pios...

Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Auch seinem Bruder geht es inzwischen besser. Zwar sei er noch nicht ganz geheilt, aber er könne inzwischen ein normales Leben führen, studiere Audiovisuelle Medien an der Universität, weiß Guillermo zu berichten. Und für die Heilung seines Bruders hat er auch eine Erklärung: Pater Pio. Seit seiner Familie nämlich eine Reliquie des italienischen Nationalheiligen geliehen worden sei, habe sich der Gesundheitszustand seines Bruders deutlich verbessert...

(vatican news)
 

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03. Dezember 2019, 09:59