Indien/D: Reaktionen zum Wahlsieg Modis
Modi und die BJP hätten vor allem durch einen hindu-nationalistischen Wahlkampf Wähler mobilisiert. „Die Botschaft, dass ein guter Inder nur sein kann, wer Hindu ist, polarisiert die indische Gesellschaft, gefährdet den säkularen Charakter des Staates und erhöht so den Druck auf Angehörige anderer Religionen wie die Christen“, so Prälat Krämer weiter. Deshalb sei es sehr wichtig, dass jetzt auch die Bundesregierung und die Wirtschaft in Deutschland ihre guten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen nutzten, um mäßigend auf Modi und die BJP einzuwirken. „Inwieweit die kommende indische Regierung das Menschenrecht auf Religionsfreiheit tatsächlich für alle Inder garantiert, sollte bei den Gesprächen und Handelsbeziehungen mit Indien immer ein Thema sein“, forderte Prälat Krämer.
Auch die Pogrome gegen Christen im Bundesstaat Odisha vor rund zehn Jahren seien immer noch nicht zufriedenstellend aufgearbeitet, meinte Prälat Krämer weiter.
Die Hindu-Nationalisten lagen nach Zahlen der Wahlkommission vom Donnerstagabend (Ortszeit) in mehr als 300 Wahlkreisen entweder in Führung oder hatten sie gewonnen - und aus dem In- und Ausland gab es schon die ersten Glückwünsche. Indien ist mit etwa 1,3 Milliarden Einwohnern das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt nach China. Rund 900 Millionen Menschen waren wahlberechtigt - mehr als die Bevölkerung der Europäischen Union und der USA zusammen. Es war in sieben Phasen über knapp sechs Wochen vom 11. April bis zum 19. Mai gewählt worden.
(pm/agenturen – mg)
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