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Inderinnen demonstrieren gegen das Frauenverbot im Tempel Sabarimala in Kerala Inderinnen demonstrieren gegen das Frauenverbot im Tempel Sabarimala in Kerala 

Indien: Zwei Frauen betreten „verbotenen“ Hindu-Tempel

Zwei Inderinnen haben in der Nacht auf Mittwoch unter Polizei-Eskorte einen Hindu-Tempel betreten, der seit mehreren Jahrhunderten für Frauen tabu war. Am Vortag hatten Zehntausende Inderinnen in einer 620 Kilometer langen Menschenkette gegen das Frauenverbot in dem Hindu-Heiligtum demonstriert.

Der Tempel von Sabarimala im südindischen Bundesstaat Kerala gilt einer der heiligsten Schreine des Hinduismus. Seit Jahrhunderten durften Frauen im Alter von 10 bis 50 Jahren den Tempel nicht betreten, weil sie nach strengreligiöser Auffassung die dort verehrte Gottheit in Versuchung führen könnten. Das indische Oberste Gericht entschied allerdings vergangenen September, das Zugangsverbot für Frauen in dem Heiligtum zu kippen.

Das Urteil war seither Gegenstand einer immer heftiger werdenden Auseinandersetzung zwischen Hindu-Traditionalisten und gemäßigten Kräften. Die beiden Frauen im Alter von 42 und 44 Jahren, die am Mittwoch den Tempel betraten, hatten dies bereits im Dezember versucht, waren aber von Demonstranten daran gehindert worden. Die radikalen Hindus hatten dabei Unterstützung der konservativen Regierungspartei Bharatiya Janata (BJP) erhalten.

Proteste gegen Aktion der Frauen

Der Bundesstaat Kerala allerdings wird von einem Politiker der indischen Kommunistischen Partei regiert. Pinarayi Vijayan bestätigte den Sieg der Frauenrechtsgruppen vor Ort. Die Polizei müsse „jeder Person, die im Tempel beten möchte, Schutz bieten", zitieren ihn örtliche Medien.

In Kerala protestierten am Mittwoch Hindu-Fundamentalisten gegen die Aktion der Frauen. Die Polizei zerstreute die Kundgebung mit Tränengas und Wasserwerfern. Der Tempel wurde einem Reinigungsritual unterzogen und ist laut lokaler Medienberichte inzwischen wieder geöffnet.

(cath.ch/agenturen - gs)

 

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02. Januar 2019, 14:00