UNO-Nuntius wirbt für die Revolution ... der Zärtlichkeit
„Wenn Frauen die Möglichkeit haben, ihre Gaben an die gesamte Gemeinschaft weiterzugeben, wird die Gesellschaft zwangsläufig so verändert, dass sie die wesentliche Einheit der Menschheitsfamilie viel besser widerspiegelt,“ sagte Auza in der Debatte im UNO-Sicherheitsrat. Auf der Tagesordnung stand das Thema Frauen, Frieden und Sicherheit.
Christina Höfferer - Vatikanstadt
Laut Auza sind die Fähigkeiten zuzuhören, zu empfangen und sich anderen großzügig zu öffnen die wesentlichen Elemente in einem durch Frauen befeuerten Dialog. Der Erzbischof würdigte in seiner Rede vor der UNO die alltäglichen Herausforderungen, welchen sich Frauen stellen müssen, sowie die sehr hohen Kosten für die Bewältigung der Folgen von Konflikten, die Frauen aufgebürdet würden.
Verurteilung sexueller Gewalt
„Die Resolution 1325 bleibt ein wichtiges Instrument, das die gleichberechtigte und umfassende Beteiligung von Frauen an allen Bemühungen zur Förderung von Frieden und Sicherheit betont,“ pochte Auza auf ein diesbezügliches UNO-Grundlagendokument aus dem Jahr 2000. Dialog und politisches Engagement sollten von Frauen und Männern gemeinsam eingegangen werden.
Der Heilige Stuhl unterstütze alle Bemühungen, damit jede Frau Hilfe erhalte, wenn sie sie brauche. Frauen und Mädchen, die das Trauma des Krieges erleiden, sollten Nahrung, Unterkunft, Geburtshilfe und Medikamente bekommen. Der Heilige Stuhl verurteile ausdrücklich sexuelle Gewalt als Kriegswaffe und fordert Mitgliedstaaten und nichtstaatliche Akteure auf, Frauen und Mädchen sowie unschuldige Zivilisten, die im Kreuzfeuer gefangen sind, stets zu schützen.
Was die Kirche in Konflikten leistet
Die katholische Kirche habe, insbesondere durch die Tätigkeit ihrer vielen Ordensschwestern und Missionare, stets die Würde und die Menschenrechte in Konflikten und humanitären Notfälle verteidigt. Physischen Schutz und moralische und spirituelle Unterstützung leiste die Kirche in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Grenzkontrollbehörden. Sie erleichtere den Zugang zu Justiz und humanitärer Hilfe und stelle sich gegen willkürliche Inhaftierungen. In vielen Fällen helfe sie auch beim Zugang zu Wohnungen, Notfallversorgung und Bildung, wenn niemand sonst die grundlegenden humanitären Bedürfnisse abzudecken vermag. Weiters vermittle die Kirche in Spannungen gegenüber den Aufnahmegesellschaften, so Erzbischof Auza.
Abtreibung ist keine Lösung
Der Heilige Stuhl könne jedoch nicht akzeptieren, dass Hilfsleistungen, die Abtreibung fördern und anbieten, im sogenannten Minimum Initial Service Package for Reproductive Health (MISP) enthalten sind. Humanitäre Hilfe sollte sich, so Bernadito Auza, niemals gegen das Recht auf Leben wenden: Abtreibung sei nie eine Lösung. Die jüngsten Mitglieder der menschlichen Familie dürfen nicht aufgrund von Notsituationen wie Migration, Konflikt oder Katastrophe Diskriminierungen ausgesetzt werden.
Am Ende seiner Rede berief sich der Nuntius auf die Worte von Papst Franziskus: „Der Mensch ist Selbstzweck und nie ein Mittel zur Lösung anderer Probleme. Würde diese Sichtweise aufgegeben, bedeute das auch den Verlust solider und dauerhafter Grundlagen für die Verteidigung der Menschenrechte, die damit dem wankelmütigen Launen der Mächte unterlägen.“
(vatican news)
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