Unicef-Bericht: Prekäre Lage migrierter Kinder in Zentralamerika
Insbesondere junge Menschen, die ihre Heimatländer wie Guatemala, El Salvador oder Honduras wegen Kriminalität und Perspektivlosigkeit verließen, seien in einem Teufelskreis gefangen, heißt es in einer Pressemitteilung des Hilfswerks: „Millionen von Kindern in der Region leiden unter Armut, Gleichgültigkeit, Gewalt, Zwangsrückführungen und der Angst vor Abschiebungen“, sagte Marika Perceval, Unicef-Regionaldirektiorin für Lateinamerika und die Karibik. Häufig hätten Kinder, die in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden, kein Zuhause, in das sie zurückkehren könnten, seien hoch verschuldet oder gerieten in das Visier von Gangs. „In dieser schwierigen Situation ist es wahrscheinlicher, dass sie sich erneut auf den Weg in ein anderes Land machen“, so Perceval.
Die ärmsten Länder der westlichen Hemisphäre in Zentralamerika
Der Bericht hält fest, dass die Länder Guatemala, Honduras und El Salvador zu den ärmsten Ländern der westlichen Hemisphäre gehören. In Honduras lebten etwa 74 Prozent der Kinder in Armut. Bandenkriminalität sei in diesen Ländern weit verbreitet. Laut Bericht wurde in Honduras zwischen 2008 und 2016 durchschnittlich ein Kind pro Tag getötet.
Regierungen müssen Kinder auf der Flucht schützen
„Die Ursachen für die Flucht und Migration von Kindern und die Risiken, denen die Kinder ausgesetzt sind, müssen adressiert werden“, sagte Marita Perceval. Die Regierungen seien in der Pflicht, migrierte Kinder in den Transit- und Zielländern zu schützen. Rückführungen und Abschiebungen sollten nur dann stattfinden, wenn sie im Sinne des Kindeswohls passierten.
(unicef – bw)
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