Pakistan: Gewalt gegen junge Christin
Tabassum Yousaf, die Anwältin des 18-jährigen Mädchens berichtetete: „Es war einige Monate her, dass Binish Paul von dem Jungen Taheer Abbas unter Druck gesetzt wurde, zum Islam zu konvertieren und ihn zu heiraten. Sie weigerte sich jedoch immer. Und dann die Gewalt: Bei dem Sturz zog sich das Mädchen schwere Brüche an den Beinen und der Wirbelsäule zu.“
Polizei und Krankenhaus verweigern Hilfe
Die Eltern seien zur Polizei gegangen, allerdings hätten die Beamten sich geweigert, die Beschwerde anzunehmen; der Arzt im Krankenhaus habe keine Bescheinigung über die erlittenen Verletzungen erstellen wollen, die die Familie vorlegen musste. „Als ob das noch nicht genug wäre, hat die Familie zusätzlich Drohungen der Familie des jungen Muslims erhalten“ berichtete die Anwältin Yousaf. Sie habe die Beschwerde daraufhin direkt beim Gericht eingereicht und einen medizinischen Bericht des Krankenhauses verlangt. So habe der Angreifer vor Gericht gebracht werden können.
Christen wissen nicht um ihre Rechte
„Das Hauptproblem aber bleibt: Viele Christen hier kommen aus den ärmsten Schichten der Bevölkerung und kennen ihre Rechte nicht. Kaum jemand weiß, dass eine Klage vor Gericht eingereicht werden kann“, so Yousaf. Viele Menschen hätten Angst, solche Fälle zu melden. Muslimische Familien drohten damit, andere Frauen in der Familie zu vergewaltigen oder zu töten.
Christen haben gleiche Rechte wie Muslime
„In Pakistan ist es schwierig, Gerechtigkeit zu erlangen, wenn man einer religiösen Minderheit angehört“, so Yousaf. Die Justiz stehe unter Einfluss der Parteien und sei deswegen nicht unabhängig. Die Anwältin wolle trotzdem darauf aufmerksam machen, das Christen die gleichen Rechte wie Muslime haben – das sei ihr Dienst an Gott und der Kirche.
(kirche in not – bw)
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