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Schweden: Sozialdemokraten wollen konfessionelle Schulen umwandeln

Ein Vorstoß der regierenden Sozialdemokraten gegen konfessionelle Schulen sorgt in dem skandinavischen Land für Aufruhr. Der Plan ist, die 71 christlichen, muslimischen und jüdischen Schulen in rein säkulare Einrichtungen umzuwandeln.

„In unseren Schulen sollten Lehrer und Direktoren die Entscheidungen treffen, nicht Priester und Imame", zitierte die Nachrichtenagentur „Catholic News Agency" am Mittwoch die Ministerin für gymnasiale Bildung und Weiterbildung, Anna Ekström. 

Konfessionelle Schulen förderten die Absonderung und Geschlechtertrennung der Schüler und vermittelten keine demokratischen Werte, hieß es aus der Partei. Im Fall ihrer Wiederwahl im September wollten die Sozialdemokraten das Verbot konfessioneller Schulen umsetzen. Von den 71 Schulen in Trägerschaft einer Religionsgemeinschaft sind 59 christliche, elf muslimische und eine jüdische.

Aus katholischen Kreisen kam scharfe Kritik an dem Vorstoß. Die Direktorin der Schule Notre Dame in Göteborg, Paddy Maguire, erklärte gegenüber CNA, die angesprochenen Missstände wie antidemokratische Haltung und strenge Geschlechtertrennung beträfen zwar nur islamische Schulen, die Sozialdemokraten seien aber „zu feige, das zuzugeben". 

Die Pressesprecherin der Diözese Stockholm, Kristina Hellner, sagte, anstatt sich auf die islamischen Schulen zu konzentrieren, die anders als nichtislamische für verschiedene Probleme sorgten, wolle die Regierung nun das Kind mit dem Bade ausschütten und alle religiösen Schulen abschaffen. Davon wären 10.000 Schüler christlicher Einrichtungen betroffen, weil die Schulen durch das angedrohte Gesetz in schwere finanzielle Schwierigkeiten geraten würden. Sie kündigte an, der Stockholmer Kardinal Anders Arborelius werde gemeinsam mit den Vertretern der anderen christlichen Kirchen gegen das Vorhaben der Sozialdemokraten protestieren.

(kap – gs)

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22. März 2018, 14:40