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Kardinal Miguel Ángel Ayuso Guixot - hier bei der Entgegennahme einer Ehrendoktorwürde der Universität Yogyakarta im Februar letzten Jahres - leitet das Vatikandikasterium für interreligiösen Dialog Kardinal Miguel Ángel Ayuso Guixot - hier bei der Entgegennahme einer Ehrendoktorwürde der Universität Yogyakarta im Februar letzten Jahres - leitet das Vatikandikasterium für interreligiösen Dialog 

Vatikan und Buddhisten gemeinsam für Frieden

Die katholische Kirche will mit Buddhisten enger für Frieden auf der Welt zusammenarbeiten. Das schreibt das Vatikandikasterium für den interreligiösen Dialog in einer Glückwunschbotschaft zum buddhistischen Vesak-Fest.

Frieden und Versöhnung seien Werte, „die tief in unseren religiösen Traditionen verwurzelt sind“. Die Eskalation von Konflikten in der ganzen Welt erfordere „eine erneute Aufmerksamkeit für die entscheidende Frage des Friedens und ein tieferes Nachdenken über unsere Rolle bei der Überwindung der Hindernisse, die ihm im Wege stehen“.

Gebete und Hoffnung seien nicht genug, führt die Vatikanbotschaft aus. Zusätzlich seien „energische Anstrengungen“ gefragt. „Um unseren Teil dazu beizutragen, dass Hass und Rachegelüste, die zu Krieg führen, ein Ende finden und die Wunden geheilt werden, die der Krieg der Menschheit und der Erde, unserem gemeinsamen Haus, zugefügt hat, müssen wir unser Engagement für Versöhnung und Durchhaltevermögen verstärken.“

Vesak-Prozession in Indonesien, Mai 2021
Vesak-Prozession in Indonesien, Mai 2021

Tutu- und Buddha-Zitate

Auf konkrete Kriege oder Konflikte geht das Dikasterium für das interreligiöse Gespräch in dem Text nicht ein. Es erinnert aber mit einem Zitat des anglikanischen Bischofs und Friedensnobelpreisträgers Desmond Tutu aus Südafrika daran, dass Frieden und Versöhnung nicht das Verschleiern der wirklichen Zustände bedeuteten. Es gehe um „Gleichheit und Gerechtigkeit im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben“. Versöhnung sei das „nötige Korrektiv für eine Kultur der Gewalt“.

 

„Buddha hat die zeitlose Weisheit überliefert, dass ‚in dieser Welt Hass niemals mit Hass besänftigt werden kann, sondern nur durch liebende Güte‘ (Dhammapada, V. 5). Auch der heilige Paulus greift den Aufruf Jesu zur grenzenlosen Vergebung auf (Mt 6,14) und ermahnt die Christen, den von Gott in Christus begonnenen Dienst der Versöhnung anzunehmen (2 Kor 5,11-21). Wir grüßen Sie herzlich zum Vesak-Fest und möchten uns dabei auf die zeitlose Weisheit des ehrwürdigen Maha Ghosanda berufen, der Zeuge der Schrecken des Völkermords in Kambodscha war und die Friedenspilgerschaft Dhamma Yatra inspiriert hat, welche uns auffordert, ‚die Minen des Hasses aus unseren Herzen zu entfernen‘.“

Vesak-Fest in Bangkok, Mai 2021
Vesak-Fest in Bangkok, Mai 2021

Der Vatikan schickt den Buddhisten in aller Welt jedes Jahr zum Vesak-Fest, an dem an Buddha erinnert wird, eine Grußbotschaft. Ähnliche Botschaften richten sich jedes Jahr zum Fastenmonat Ramadan an Muslime und zum Diwali-Lichterfest an Hindus.

(vatican news – sk)
 

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06. Mai 2024, 13:10